Dutzende Schafsrisse in den vergangenen Wochen führten bereits im Vorfeld der Demonstration zu einer aufgeheizten Debatte über den Umgang mit Wolf und Bär auf den Almen – mehr dazu in Bauern holen Schafe von Alm zurück. Die Situation habe „ein Ausmaß erreicht, das nicht mehr hingenommen werden kann“, hieß es vom Bauernbund, der zur Demonstration aufgerufen hatte.
Die Demonstration startete am Samstag mit Kundgebungen am Innsbrucker Landhausplatz. Anschließend gab es einen Mahnmarsch durch die Innsbrucker Innenstadt. Angemeldet wurde die Demonstration ursprünglich für 500 Personen. Laut Polizei nahmen 2.200 Menschen daran teil, laut Veranstaltern waren es run 3.000.
Die Demonstration richtete sich vor allem an die Stadtbevölkerung. Mit der Demo sollte laut Bauernbund der Druck erhöht und die Aufklärung der nichtbäuerlichen Bevölkerung verstärkt werden.
Geisler: „Kein politisches Thema“
Am Donnerstag kündigte die schwarz-grüne Landesregierung an, den Umgang mit großen Beutegreifern in Tirol neu regeln zu wollen. Das Tiroler Jagdgesetz und das Almschutzgesetz sollen geändert werden. Bereits nächste Woche sollen im Tiroler Landtag neue Maßnahmen beschlossen werden.

Außerdem soll ein vierköpfiges Fachkuratorium über den Umgang mit auffälligen Tieren entscheiden. „Es ist kein politisches Thema sondern ein Fachthema. Deshalb versuchen wir mit einem Expertengremium Entscheidungen herbeizuführen“, so der zuständige Landesrat und Bauernbundobmann Josef Geisler (ÖVP). Laut ihm muss in letzter Instanz jedenfalls der Abschuss möglich sein, wenn sich Raubtiere wiederholt an Schafen oder Haustieren vergreifen oder sogar Menschen gefährden.
Almgebiete werden begutachtet
Um eine fachliche Entscheidungsgrundlage zu erhalten, soll das gesamte Tiroler Almgebiet auf seine Eignung für Herdenschutzmaßnahmen hin überprüft und entsprechend kategorisiert werden. „Per Verordnung soll festgelegt werden, wo Herdenschutzmaßnahmen möglich, bedingt möglich oder nicht möglich sind“, sagte Gebi Mair, Klubobmann der Grünen.