Pflegerin mit FFP2-Maske
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Coronavirus

Weiter FFP2-Masken im Altenheim Völs

Die FFP2-Maske belastete das Personal in Gesundheits- und Pflegeberufen zusätzlich bei der Arbeit. Seit 1. Juli ist ein einfacher Mund-Nasen-Schutz in Alten- und Pflegeheimen ausreichend. In Völs fordert die Heimleitung, dass weiter FFP2-Masken getragen werden.

Bewohnerinnen und Bewohner von Seniorenheimen brauchen schon länger keine Maske mehr. In Einzelfällen gibt es aus Gesundheitsgründen auch Sonderregelungen für das Personal. Seit Donnerstag darf das Pflegepersonal bei der Arbeit statt einer FFP2-Maske auch einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Die Gewerkschaft hatte wochenlang darauf gepocht, dass endlich Arbeitserleichterungen kommen mögen, wie Sprecher Ralf Wiesner erklärte: „Es sind ganz viele Rückmeldungen von Betriebsräten und Beschäftigten gekommen, dass sie wirklich an ihre Grenzen gehen, die Maske teilweise zehn Stunden lang tragen und nur kleine Pausen machen können. Es war wirklich unerträglich“, schilderte Wiesner.

Ralf Wiesner, GPA Pflege- und Sozialbereich
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Ralf Wiesner, GPA Pflege- und Sozialbereich

„Überfällige“ Lockerung noch nicht genug

Die gesetzliche Lockerung, dass Pflegekräfte von FFP2-Masken auf Mund-Nasen-Schutz wechseln dürfen, hält der Gewerkschafter für überfällig: „Mitarbeiterinnen erzählen mir, dass es eine riesige Erleichterung ist, weil sie leichter Luft bekommen und weniger Druck da ist, gerade bei Hitze.“

Altenflegerinnen mit FFP2-Maske
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Völser Pflegekräfte tragen weiter FFP2-Maske

Für die Gesundheitsdienste Völs besteht Heimleiter Gotthard Kindl allerdings weiterhin auf FFP2-Masken: „Bislang haben wir keine einzige Infektion unter den Bewohnerinnen und Bewohnern gehabt. Diesen Erfolg wollen wir jetzt nicht durch Maßnahmen zunichte machen, die zwar gesetzlich so geregelt sind, für uns aber ein gewisses Gefährdungspotenzial darstellen“, so der Heimleiter.

Gotthard Kindl, Geschäftsführer Gesundheitsdienste Völs
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Gotthard Kindl, Geschäftsführer Gesundheitsdienste Völs

Im Altenheim in Völs wird daher von den 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wie auch von Besucherinnen und Besuchern verlangt, weiterhin eine FFP2-Maske aufzusetzen. Begründet wird das auch damit, dass derzeit nur 80 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner geimpft seien.

Erzwingen kann der Heimleiter das Tragen der FFP2-Masken nicht, er baut auf Verständnis. Das Personal toleriert die Entscheidung der Heimleitung und trägt sie mit, gibt aber zu bedenken, dass die Arbeit damit gerade während des Sommers anstrengender und schwerer sei.

Gewerkschaft kritisiert Entscheidung

Aus Gewerkschaftssicht ist diese Entscheidung in keiner Weise nachvollziehbar: „Wir können das auf keinen Fall verstehen. Wir haben uns ja massiv dafür eingesetzt, dass Lockerungen kommen. So bleibt es weiterhin eine riesige Belastung für die Beschäftigten, die alle geimpft, getestet oder zum Teil genesen sind.“

Laut der ARGE Tiroler Altenheime haben die allermeisten Einrichtungen im Land die Maskenlockerung aber umgesetzt. Die Gewerkschaft fordert jetzt, dass die Maskenpflicht für Pflegekräfte überhaupt fallen soll.