Mit Ende Juni waren in Tirol rund 15.500 Menschen arbeitslos gemeldet, das entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um knapp 45 Prozent. Allerdings ist Tirol noch lange nicht auf Vor-Pandemie-Niveau: 2019 gab es in Tirol um 3.000 Arbeitslose weniger. Ein Drittel der Arbeitslosen in Tirol ist über 50 Jahre alt. Rund 2.800 Menschen in Tirol gelten derzeit als langzeitarbeitslos.
ÖBG: „Sprungbrett“ nur ein erster Schritt
Der ÖGB fordert angesichts der hohen Zahl an Langzeitarbeitlosen ausreichend Arbeitsmarkt- und Qualifizierungsinitiativen und eine Aufstockung des AMS-Personals. Die von Arbeitsminister Martin Kocher angekündigte Aktion „Sprungbrett“ könne nur ein „erster Schritt“ sein, so Tirols ÖGB-Chef Philip Wohlgemuth. Die Aktion sieht vor, dass bis Ende 2022 ein Drittel der derzeit Langzeitarbeitslosen einen Job findet.
Platter: „Früher als vorausgesagt“
Laut Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hätten die Öffnungsschritten für einen deutlichen Aufschwung der Tiroler Wirtschaft gesorgt. „Es ist sehr erfreulich, dass diese Entwicklung früher und stärker eintritt, als es die Fachleute vorausgesagt haben“, so Platter, der davon ausgeht, „dass sich dieser Trend über den Sommer fortsetzt“. Arbeitslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) betont, dass auch im Herbst „die umfangreichen Förder- und Unterstützungsmaßnahmen fortgesetzt“ werden würden.
Eine große Nachfrage herrscht am Tiroler Arbeitsmarkt nach Fachkräften und Lehrlingen. Über 8.500 offene Stellen sind beim Arbeitsmarkt-Service (AMS) aktuell zur sofortigen Besetzung verfügbar, heißt es. Noch in Kurzarbeit befinden sich in Tirol aktuell knapp 28.000 Menschen.