Tirols Landesjägermeister Anton Larcher
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Chronik

Bock geschossen: Landesjägermeister beruft

Der Tiroler Landesjägermeister Anton Larcher muss sich am Mittwoch vor dem Landesverwaltungsgericht verantworten. Er sollte laut Abschussplan zwei Gamsgeißen schießen, stattdessen erlegte er einen Gamsbock. Die Behörde verhängte eine Strafe von 600 Euro. Dagegen legte Larcher Berufung ein.

Larcher sagt zu seiner Verteidigung, es habe sich um einen uralten, kratzgrauen Bock gehandelt, der wahrscheinlich den Winter nicht überlebt hätte. Er habe der Behörde mitgeteilt, dass er den Bock erlegt habe und er stehe dazu. Wildbiologisch sei das die richtige Entscheidung gewesen. Es sei wohl vernünftiger, den Bock im 15. Lebensjahr mitzunehmen, als eine mittelalte Geiß, die ein starkes Kitz führe. Er hätte den Abschuss auch als Hegeabschuss melden oder andere Möglichkeiten nutzen können, habe das aber bewusst nicht getan.

Verwaltungsübertretung in Kauf genommen

Er habe gewusst, dass er eine Verwaltungsübertretung begehe, „aber ich übernehme die Konsequenzen und Verantwortung und dazu stehe ich“. Die Gams stehe im Alpenbogen massiv unter Druck und die Zahlen seien ständig rückläufig. Er habe in den etwa dreieinhalb Wochen, die in seinem Revier für einen Abschuss in Frage gekommen seien, nur mittelalte Geißen gefunden mit möglicherweise einem starken Kitz. Hätte er eine mindestens zehn Jahre alte Geiß mit einem schwachen Kitz gefunden, hätte er sie mitgenommen, so Larcher.

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Die Strafverfügung folgte auf den Fuß: 600 Euro, dafür dass Larcher statt einer Geiß einen Bock erlegt hat. Larcher zeigte sich darüber schockiert, „für das, dass ich ehrlich war“. Die Höhe der Strafe habe ihn sehr geschmerzt, wenn es weniger gewesen wäre oder eine Ermahnung, hätte er vielleicht nichts gesagt.

Larcher: Jagd nicht immer auf Papier übertragbar

Der Landesjägermeister berief, über seine Berufung wird am Mittwoch am Landesverwaltungsgericht verhandelt. Den gerichtlichen Weg habe er eingeschlagen, weil er damit erwirken will, dass die Jäger glaubwürdig und ehrlich bleiben, „Jagd kann man nicht immer aufs Papier übertragen“.