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Chronik

Großglockner: Verletzte Kletterin gerettet

Alpinpolizei und Bergretter mussten am Dienstag eine verletzte Tschechin und ihren Begleiter vom Großglockner bergen. Die Alpinisten hatten die Nacht am Berg verbringen müssen, nachdem sich die Frau bereits am Vortag beim Abseilen verletzte hatte.

Die 28-Jährige Tschechin und ihr 30-jähriger Landsmann waren am Montag gegen 5.30 Uhr von der Stüdlhütte aus zu einer kombinierten Klettertour auf den Großglockner aufgebrochen, berichtete die Polizei. Sie stiegen über das Teischnitzkees auf die Hofmannspitze auf, kamen aber nur sehr langsam weiter. Nachdem sie am Nachmittag die Hofmannspitze erreichten, setzte Nebel ein und die beiden Alpinisten beschlossen, die Tour abzubrechen.

Beim Abseilen gegen Felsen geprallt

Sie gingen jedoch nicht über den Aufstiegsweg wieder zurück, sondern seilten sich über die Südseite der Hofmannspitze ab. Dabei löste sich ein Stein und traf die 28-Jährige am Oberschenkel. Sie verlor dadurch die Kontrolle über das Abseilgerät, rutschte ab und blieb nach rund 15 Metern im Seil hängen, wobei sie noch gegen einen Felsen prallte. Trotz starker Schmerzen versuchte die 28-Jährige sich noch weiter abzuseilen, scheiterte aber schließlich.

Aufgrund der einbrechenden Dunkelheit verständigten die beiden Kletterer den Hüttenwirt der Stüdlhütte, der umgehen die Bergrettung Kals am Großglockner informierte. Die Bergretter nahmen Kontakt zu den Alpinisten auf und beschlossen dann gemeinsam, dass die beiden Alpinisten ein Notbiwak einrichten und die Nacht am Berg abwarten sollten.

Nebel erschwerte Rettung

Am nächsten Morgen stiegen aufgrund des schlechten Wetters zunächst fünf Bergretter zu Fuß zu den beiden auf. Erst nach einer Wetterbesserung konnte der Notarzthubschrauber starten und die Kletterer ins Tal bringen. Die 28-Jährige wurde im Krankenhaus Lienz ambulant behandelt.

Im Einsatz standen ein Alpinpolizist, fünf Bergretter der Bergrettung Kals am Großglockner, ein Notarzthubschrauber sowie der Polizeihubschrauber „Libelle Tirol“.