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Verkehr

Umfahrung für Kitzbühel erneut Thema

Am Montag ist in Kitzbühel erneut ein Grobkonzept für eine Umfahrung der Stadt präsentiert worden. Die Opposition ortet den Start des Gemeinderatswahlkampf, denn dann werde häufig über die Umfahrung debattiert. Der Bürgermeister verteidigt das Vorgehen.

Schon seit 17 Jahren wird in Kitzbühel eine Umfahrung unterhalb des Hahnenkammgeländes diskutiert. Am Montag wurde das Thema erneut im Verkehrsausschuss behandelt. Die Frage käme immer im Wahlkampf auf, meinte Marielle Haidacher von der Oppositionsliste Unabhängiges Kitzbühel: „Das Thema brennt vielen unter den Fingernägeln. Es ist nur interessant, dass es immer wieder fast zur selben Zeit, im Sechsjahresrhythmus, aufs Tapet kommt. Beim letzten Mal waren die Gemeinderatswahlen dann vorüber, dann wird es wieder leiser um das Thema.“

Diese Kritik lässt der Kitzbüheler Bürgermeister Klaus Winkler (ÖVP) nicht gelten. Mit Wahlkampf hätte das Thema Umfahrung nichts zu tun: „Es wäre unvernünftig, zu sagen, wir lassen das die nächsten Monate im Schreibtisch liegen, bis eine Gemeinderatswahl vorbei ist und widmen uns erst dann wieder der Frage“, erklärte Winkler.

Noch keine Verträge mit Grundeigentümern

Kommende Woche soll jedenfalls ein Grundsatzbeschluss im Gemeinderat zur Umfahrung Kitzbühel beschlossen werden. Genaue Pläne und Projektunterlagen gäbe es allerdings keine, auch keine Vereinbarungen mit den Grundbesitzern, so die Kritik von Mariella Haidacher: „Uns fehlen die Unterlagen und die genauen Informationen, weil wir uns genau damit auseinandersetzen möchten.“ Das sei in einer zweistündigen Sitzung allerdings schwierig.

Solange es außerdem keine Vereinbarungen mit den Grundeigentümern gebe, sei das Projekt für die Liste Unabhängiges Kitzbühel daher noch nicht realisierbar. „Davon sind wir noch ganz weit entfernt“, so Haidacher.

Bürgermeister: Erst Mandatare informieren

„Hätten wir jetzt schon fixfertige Verträge mit allen Grundeigentümern, wären wir ja wieder schon einen Schritt weiter gegangen, ohne, dass unsere Mandatare informiert sind“, konterte Bürgermeister Klaus Winkler. Aufgrund der Planungen wolle man weiterarbeiten und dann die nächsten Schritte setzen, etwa die Gespräche mit den Eigentümern, sowie die Lösung einiger technisch heikler Punkte, erklärte er.

Insgesamt gibt es über zehn betroffene Grundbesitzer. Dem Vernehmen nach könnten sich die Verhandlungen mit ihnen schwierig gestalten. Bis zum Baubeginn einer Umfahrung könnten daher noch einige Jahre vergehen.