Üblicherweise lernen Kinder zwischen drei und fünf Jahren, entweder mit den Angehörigen oder in einem Schwimmkurs zu schwimmen, spätestens aber in der Volksschule. Doch das war mehr als ein Jahr nicht möglich. Wegen des Ansteckungsrisikos blieben Frei- wie Hallenbäder geschlossen.
Ertrinken zweithäufigste Todesursache bei Kindern
Die Zahl der Nichtschwimmer ist während der Pandemie stark angestiegen. Österreichweit können 130.000 Kinder bis neun Jahre alt nicht schwimmen. Rechnet man auch Jugendliche bis 19 Jahre dazu, sind es weit mehr – mehr dazu in österreich.ORF.at
Die Kinder hatten nicht die Möglichkeit, eine überlebenswichtige Kompetenz zu erlernen. Das Ertrinken zählt nämlich bei Kindern zu der zweithäufigsten Todesursache. Konrad Kirchebner von der Wasserrettung Innsbruck ist besorgt: „Wir stehen da vor einem riesengroßen Problem. Die Schwimmschulen, die Wasserrettung und andere private Unternehmen sind bei ihren Kursen bereits sehr gut ausgebucht. Das Verlorene aufzuholen wird aber definitiv ein Problem. Es ist fast nicht möglich sein, diese Generation aufzufangen.“
Nichtschwimmer nicht aus dem Auge lassen
Ob Kinder das Schwimmen im Schwimmkurs oder noch in der Schule erlernen, ist dazu oft abhängig von dem Einkommen der Eltern. Viele können es sich gerade jetzt nicht leisten, ihrem Kind Schwimmunterricht zu ermöglichen. Die pandemiebedingten sozialen Unterschiede zeigen sich auch hier. Die Leidtragenden sind einmal mehr die Kinder. Wasserretter Kirchebner appelliert dringend an die Eltern, im Schwimmbad selbst mit ihnen viel zu üben und sie nicht aus dem Auge zu lassen.