Strand auf der Insel Gozo
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Tirol impft

Urlaub kein Grund für Impfverschiebung

Tirols Gesundheitsdirektor Thomas Pollak hat am Montag darauf aufmerksam gemacht, dass man vom Land zugeteilte Impftermine wegen Urlaubs nicht verschieben kann. Als Gründe für eine Verschiebung gelten nur Gerichtstermine oder etwa eine Operation.

In Tirol sind rund 670.000 Menschen ab zwölf Jahren für eine Impfung gegen das Coronavirus berechtigt. Davon haben bisher mehr als 55 Prozent zumindest eine Schutzimpfung erhalten. Es warten also noch viele auf ihren Impftermin. Der Impfstoff ist aber immer noch knapp, es kommt immer wieder zu Lieferverzögerungen.

Urluaber stehen am Meer
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So mancher wird sich im Fall einer Terminkollision entscheiden müssen, ob er sich lieber impfen lässt oder auf Urlaub fährt

Terminkollisionen sind vorprogrammiert

Nun steht die Urlaubszeit bevor, in der natürlich weitergeimpft wird. Das wird für die eine oder andere Tirolerin, für den einen oder anderen Tiroler zu Problemen führen, denn man muss garantieren, beide Impftermine in Anspruch zu nehmen. Terminkollisionen sind damit praktisch programmiert.

Dennoch sind Terminverschiebungen, auch die Verschiebung einzelner Termine nicht möglich, so Pollak. Die Logistik, die dahinter steht, sei zu komplex: „Es gibt nur strenge Gründe, den zweiten Impftermin zu verschieben, dazu gehört ein Gerichtstermin, Operationstermine oder andere persönliche wichtige Termine. Aber ein Urlaubstermin gehört nicht dazu.“

„Hinter ‚Tirolimpft‘ liegt ein sehr großer Aufwand“, so der Gesundheitsdirektor weiter. „Es hängt von den Bestellungen und Lieferungen der Impfdosen ab. Tirol geht den Weg der Verlässlichkeit, wir vergeben erst Termine, wenn der Impfstoff im Land ist. Wir appellieren an die Bevölkerung die Termine nach Möglichkeit wahrzunehmen.“

Pollak: „Arbeiten an einer Lösung“

Nach einer urlaubsbedingten Absage des Impftermins wird man nach hinten gereiht und bekommt derzeit keinen neuen Termin gleich nach Urlaubsende. Dennoch sieht man im Land die Problematik und werde an einer Lösung arbeiten, so Pollak: „Wir werden in den nächsten Wochen, in einem Monat ein Angebot legen, werden noch einmal eine Kampagne starten, auch um die Impfbereitschaft in Tirol noch einmal zu erhöhen.“

Unterdessen machte der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) Tirol darauf aufmerksam, dass im Falle einer Stornierung des Urlaubs Stornokosten anfallen. „Wer übernimmt denn die Kosten, die im Fall kurzfristiger Urlaubsabsagen entstehen?", fragte Robert Koschin von der PRO-GE Tirol: „Es kann nicht sein, dass die in diesem Fall an den Beschäftigten ‚hängen bleiben‘. Da muss den Betroffenen eine unbürokratische Lösung angeboten werden – sofern eine Urlaubsverschiebung bei Familien überhaupt so einfach möglich ist“, so Gewerkschafter Koschin.