Situationen, die man an der Klinik Innsbruck eigentlich im Winter gewohnt ist, haben sich jetzt in den Sommer verlagert. Das schöne Wetter und das Lockdown-Ende lässt viele Menschen hinaus in das Freie strömen. Im Vergleich zu den Jahren 2018 oder 2019 verzeichnet man derzeit um ein Fünftel mehr Sport- und Freizeitunfälle.

Viele Menschen seien weniger trainiert, das führe zu extrem schweren Freizeit- und Sportunfällen, in noch nie dagewesenem Ausmaß, schlägt Rohit Arora, Direktor der Traumatologie und Orthopädie Alarm. Im Jänner habe man pro Tag etwa 100 Menschen in der Frischverletzten-Ambulanz gehabt. Seit dem Ende des Lockdowns habe man 160 und an Spitzentagen 175 Patienten.
Immer wieder sehr schwere Verletzungen
Das bringe deutliche mehr Aufwand und ein Betten-Notstand. So mussten bereits Betten von anderen Stationen ausgeliehen werden. Es wird bereits überlegt, nicht dringende Operationen aufzuschieben. Ebenso auffällig sei der Grad der Verletzungen, so der Chirurg. So habe man einige querschnittsgelähmte Patienten, die beim Paragleiten abgestürzt oder mit dem E-Bike gestürzt sind. Arora appelliert an die Menschen, ihren Trainingszustand an den Sport anzupassen. Für E-Biker und E-Bikerinnen sollte zudem ein Führerschein eingeführt werden, fordert der Professor.