PCR Test
APA/EXPA/Johann Groder
APA/EXPA/Johann Groder
Coronavirus

Aufruf zu PCR-Tests wegen Delta-Variante

Wegen Verdachtsfällen mit der Delta-Variante des Coronavirus, bei denen die Infektionsketten nicht geklärt werden konnten, ruft das Land Tirol in der Innsbrucker Umgebung zu großangelegten PCR-Tests auf. Betroffen sind insgesamt neun Gemeinden.

Der Einsatzstab des Landes spricht von einer Vorsichtsmaßnahme. Der Aufruf an die Bevölkerung, sich einem PCR-Test zu unterziehen, gilt für die Gemeinden Birgitz, Götzens, Grinzens, Axams, Thaur, Hall, Absam, Rum und Mils – alle im Bezirk Innsbruck-Land. Der Aufruf ergeht auch an bereits geimpfte oder von Covid wieder genesene Personen, so das Land Tirol. Erfahrungen aus anderen europäischen Ländern hätten gezeigt, dass auch diese Personen die Delta-Variante des Coronavirus übertragen könnten. Die PCR-Tests sind von Freitag bis inklusive Montag in der Olympiaworld in Innsbruck möglich. Die Anmeldung erfolgt über das Portal www.tiroltestet.at oder über die Gesundheitshotline 1450.

Tirol weise derzeit eine niedrige Infektionslage auf, aber man wolle auf Nummer Sicher gehen, um die weiteren Öffnungsschritte Anfang Juli keinesfalls zu gefährden, so Gesundheitsdirektor Thomas Pollak. „Wir gehen nun bewusst diesen proaktiven Weg, um schnellstmöglich bisher unerkannte Infektionsquellen aufspüren zu können, und nehmen die Situation ernst", betonte Pollak in einer Aussendung. Nur mittels einer PCR-Testung könnten Mutationsvarianten festgestellt werden.

Aktuell elf Verdachtsfälle mit Delta-Variante in Tirol

In Tirol waren laut Land am Donnerstag elf aktiv-positive Verdachtsfälle der Delta-Mutation bekannt. Keiner dieser Verdachtsfälle musste zu diesem Zeitpunkt im Krankenhaus behandelt werden. Das Contacttracing und die behördlichen Absonderungen würden in derartigen Fällen nach strengsten Kriterien durchgeführt, betonte das Land.

Frau in einem mobilen Labor
ORF
Mit den PCR-Tests für mehrere Gemeinden sollen unerkannte Coronavirus-Fälle mit der Delta-Variante gefunden werden

Bei neun früheren Delta-Verdachtsfällen in Tirol konnten die Infektionszusammenhänge immer schnell aufgeklärt und zugeordnet werden. Es gab bei diesen Fällen einen Reisebezug und damit Hinweise auf Einträge aus dem Ausland – konkret aus Indien, Nepal, Pakistan, Deutschland, Malediven und Kroatien.

Bei den aktuellen Infektionen gebe es zumindest bei drei Fällen mit Verdacht auf die Delta-Variante dagegen keine Anhaltspunkte auf die Ansteckungsquelle, so das Land. Bei der Delta-Variante ergebe sich ein etwas verändertes Krankheitsbild: Neben dem für das Coronavirus typischen Auftreten von Symptomen wie Husten, Halsschmerzen, Fieber, Kurzatmigkeit oder dem plötzlichen Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns können zusätzlich auch auftretender Schnupfen sowie Kopfschmerzen auf diese Virus-Variante hindeuten, hieß es in der Aussendung.

Spezieller Appell für Gäste von Buslinie 4162

In einem speziellen Fall im Zusammenhang mit einem Delta-Verdachtsfall ruft das Land Tirol auch Busgäste der Linie Innsbruck-Birgitz dazu auf, ihren Gesundheitszustand im Auge zu behalten. Eine infizierte Person war demnach am Freitag, dem 11. Juni, sowie am darauffolgenden Montag und Dienstag mit der Buslinie 4162 unterwegs und zwar immer in der Früh von Birgitz nach Innsbruck und am Nachmittag wieder in der Gegenrichtung.