Jugendliche tippt am Smartphone
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Chronik

Jugendliche helfen Jugendlichen auf WhatsApp

Viele Teenager leiden in der Pandemie an großen psychischen Belastungen. Das Jugendrotkreuz will mit dem Beratungsservice „time4friends“ Alltagsprobleme Jugendlicher abfangen. Dabei chatten Jugendliche mit Jugendlichen auf Whatsapp und beraten sie.

Täglich kümmern sich die jugendlichen Beraterinnen und Berater von time4friends – die „Peers“ – auf WhatsApp um die Anliegen Gleichaltriger. Dabei geht es um Probleme durch Homeschooling, Lockdown, Essstörungen, Abstandhalten oder den ersten Liebeskummer.

Für Philipp Birnbacher, Koordinator bei time4friends, sind die 9.000 WhatsApp Nachrichten, die heuer bereits verschickt wurden, ein klares Zeichen. Dieses Projekt gebe Jugendlichen die Gelegenheit sich mit Gleichaltrigen auszutauschen. Das habe den Vorteil gegenüber anderen Hotlines, bei denen Psychologen im Dienst wären, dass so Probleme anders wahrgenommen werden, so Birnbacher.

Niederschwellige Beratung im Medium der Jugendlichen

Die niederschwellige Beratung sei gerade jetzt wichtig, sagt Barbara Juen, die Leiterin der psychosozialen Dienste beim österreichischen Roten Kreuz. Man könne sich in jeder Lebenslage und jederzeit an die Beraterinnen und Berater wenden – und das in dem Medium, in sich Jugendliche üblicherweise bewegen würden, so Juen.

time4friends

Die jugendlichen Beraterinnen und Berater sind täglich von 18.00 – 22.00 Uhr auf WhatsApp unter der Nummer 0664 1070 144 erreichbar.

Die Jugendliche können den Jugendlichen bei Alltagsproblemen helfen und Mut machen, und sie fühlen sich von anderen Jugendlichen besser verstanden als von Erwachsenen oder von den eigenen Eltern. Man glaube Erwachsenen nicht, das funktioniere nur mit Gleichaltrigen oder Personen, die ein wenig älter als sie selbst seien, so Juen. Auch diesen Sommer werden wieder Peers ausgebildet. Bewerben können sich alle zwischen 15 und 18 Jahren noch bis 20. Juni.