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Überwachte Schafe – GPS als Warnsystem

Immer mehr Schafe in Tirol sind mit GPS Trackern, einem Art Warnsystem, ausgestattet. Stadt Innsbruck und Land Tirol unterstützen den Ankauf der Geräte finanziell. Risse durch Beutegreifer kann das GPS zwar nicht verhindern, Bauern oder Hirten könnten aber früher reagieren.

Mit GPS Trackern am Halsband der Leittiere werden immer mehr Schafherden rund um die Uhr überwacht. Es ist eine Art Handy, das ständig Signale sendet. Auch die Schafe der Familie Maurer aus Innsbruck wurden mit dieser Technik ausgestattet, bevor es für die Tiere auf eine Alm oberhalb der Landeshauptstadt ging.

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„Das gläserne Schaf“ – vor dem Almauftrieb wurden die Leittiere mit Sendern ausgestattet.

Im Falle eines Wolfsrisses sei der Rest der Herde extrem verschreckt, sagt Schafbauer Franz Maurer. Die Schafe würden dann flüchtig in verschiedene Richtungen auseinandertreiben und seien nicht mehr auffindbar. Risse durch Wölfe etwa könne das GPS nicht verhindern. Aber Bauern oder Hirten könnten früher reagieren, wenn in einem Gebiet Gefahr herrsche. Zudem könnten verlorene Schafe leichter wiedergefunden werden.

Herdenschutzmaßnahmen trotz GPS notwendig

Der Standort der Schafe könne auch aus der Ferne laufend nachvollzogen werden, die Tracker senden alle drei bis vier Stunden ein Signal. Am Computer oder am Handy würden die Positionierungen bildlich dargestellt, Hirten und Bauern könnten so nachsehen, wo sich ihre Schafe befinden.

Die GPS Systeme seien zwar eine Ergänzung aber kein Ersatz für Herdenschutzmaßnahmen, sagt der Herdenschutzbeauftrage im Land Tirol, Josef Gitterle. Wenn man direkten Herdenschutz umsetzen will, brauche es eine Behirtung mit Hunden, Zäune zur Weidelenkung und Nachtpferche, um vor Beutegreifern sicher zu sein.

Tirolweit rund 2.000 Sender gefördert

Land Tirol und Stadt Innsbruck unterstützen den Ankauf der Sender, die rund 150 Euro pro Stück kosten. Rund 40 Prozent der Landeshauptstadt belaufen sich auf Waldgebiet, zudem gebe es in den Stadtteilen Mühlau und Arzl rund 860 Hektar Weideflächen, so der zuständige Stadtrat Johannes Anzengruber von der ÖVP.

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Auch die Stadt wolle deshalb diese präventive Maßnahme im Einklang mit der Landwirtschaft unterstützen. In ganz Tirol wurde bis jetzt der Ankauf von rund 2.000 Sendern unterstützt, Tendenz steigend.