Die Talstation der neuen Weißseejochbahn ist auf 2.494 Metern Seehöhe im Bereich der Mittelstation der bestehenden Ochsenalmbahn geplant. Von dort führt sie auf das 3.044 Meter hohe Weißseejoch, direkt an der Grenze zu Italien. Auch eine neue Piste wird angelegt. Durch die Erweiterung des Gondel- und Pistenangebots profitiere touristisch das ganze Tal, so der Kaunertaler Bürgermeister Josef Raich (ÖVP). Die Kaunertaler Gletscherbahnen investieren rund 12,5 Millionen Euro in die neue Bahn, man habe ein besonderes Augenmerk auf den Umgang mit Ressourcen wie Fläche und Energie gelegt, so Prokurist Franz Wackernell. So werde etwa ein Teil des benötigten Stroms aus Solarenergie gewonnen.
Einwände der Landesumweltanwaltschaft
Im Mai erteilte das Land eine naturschutzrechtliche Bewilligung für das Projekt. Die Landesumweltanwaltschaft hatte sich allerdings gegen eine Bewilligung ausgesprochen und spricht von einem massiven Eingriff in die Natur und den Gletscherbereich. Für den Bau sind u.a. Sprengungen, Straßen- und Bachverlegungen, Lawinenverbauungen und Eingriffe in die Permafrostböden nötig.
„Wenn ich in dieser Höhenlage Baumaßnahmen setze, dauert die Regenerationsphase für die Natur mehrere Generationen“, so der stellvertretende Landesumweltanwalt Walter Tschon, der „angesichts des bestehenden vielfältigen Angebots an skitechnischer Infrastruktur“ die Frage nach der Notwendigkeit von neuen Aufstiegshilfen samt Pisten stellt.