Maria Theresienstraße
Christof Lackner
Christof Lackner
Chronik

Tirols Bevölkerung wächst langsamer

Der Bevölkerungszuwachs hat sich in den letzten Jahren deutlich verlangsamt. Im Vorjahr wuchs die Einwohnerzahl um knapp 2.500 Menschen, vor einigen Jahren waren die Zuwächse noch drei- bis viermal so stark. Das Bevölkerungsplus ist dabei nicht nur auf Zuwanderung zurückzuführen.

Neben Wien, Salzburg und Vorarlberg gehörte Tirol im Vorjahr zu den vier Bundesländern mit einer positiven Geburtenbilanz. Trotz der erhöhten Sterblichkeit im Pandemiejahr 2020 kamen in Tirol um 730 Kinder mehr auf die Welt, als andererseits Menschen starben. Die positive Geburtenbilanz war damit allerdings nur zu knapp einem Drittel für das Bevölkerungswachstum verantwortlich. Der Rest entfällt auf Zuwanderung aus dem Ausland oder auch aus anderen Bundesländern.

Tirol hatte mit Stichtag 1. Jänner 2021 genau 760.105 Bewohnerinnen und Bewohner. Etwas mehr als 127.000 davon haben einen nicht-österreichischen Pass, der Ausländeranteil liegt demnach bei knapp 17 Prozent. Den größten Anteil der ausländischen Staatsbürger in Tirol machen deutsche Mitbürger aus.

Familie mit Kindern in der Innsbrucker Innenstadt
ORF.at/Carina Kainz
Der Kindernachwuchs in Tirol überwiegt noch die Sterbefälle

Starker Zuwachs bei Todesfällen, Geburten unverändert

Aufgrund der Pandemie waren im Jahr 2020 österreichweit deutlich mehr Todesfälle zu verzeichnen als in den Jahren davor. Diese Entwicklung betraf auch Tirol, wo im Vorjahr fast 6.800 Menschen gestorben sind. Das entsprach einem Zuwachs von fast neun Prozent gegenüber 2019. Bei den Geburten gab es dagegen kaum eine Veränderung. Gut 7.500 Kinder sind in Tirol auf die Welt gekommen, ein Minus von gerade einmal 0,1 Prozent.

Unterschiedliche Bevölkerungsentwicklung in Bezirken

Tirol hatte in den Jahren 2013, 2014, 2015 und 2016 ein besonders starkes Bevölkerungswachstum zu verzeichnen. Innerhalb von vier Jahren nahm die Einwohnerzahl damals um mehr als 30.000 Menschen zu. Seither hat sich das Wachstum deutlich verlangsamt.

Unterschiede gibt es auch zwischen den Bezirken. In Innsbruck stagniert die Einwohnerzahl, zuletzt hat sie sogar ganz leicht abgenommen. Mit Jahresbeginn hatte die Landeshauptstadt 131.000 Einwohner mit ordentlichem Wohnsitz aufzuweisen. Mehr oder weniger gleichbleibend ist die Bevölkerung seit einigen Jahren in Osttirol und im Bezirk Landeck. In den übrigen Bezirken nahm die Einwohnerzahl in den vergangenen Jahren weiterhin etwas zu. Einwohnerstärkster Bezirk ist Innsbruck-Land mit fast 182.000 Bewohnern, dort ist die Bevölkerung im Vorjahr um fast 1.250 Menschen angewachsen.