Bienen bei Einfluglöchern
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Tiere

Erneut schwieriges Jahr für Bienen und Imker

Das nass-kalte Wetter macht den 33.000 Tiroler Bienenvölkern und ihren Imkern das Leben schwer. Es ist nun bereits das dritte Jahr, das für Imker und ihre Bienenvölker alles andere als ideal ist. Einheimischer Honig ist heuer Mangelware.

Der Start ins heurige Honigjahr sei an sich vielversprechend gewesen, sagt Reinhard Hetzenauer, Präsident des Landesverbandes für Bienenzucht in Tirol. Einem warmen März folgte ein normaler April – doch dann kam der Mai. Und der sei heuer im wahrsten Sinne des Wortes total ins Wasser gefallen, so Hetzenauer. Aber nicht nur der viele Regen machte Probleme, es sei auch zu kalt gewesen: "Die Bienen fliegen ja erst bei zehn Grad aus. Es hat mehrere Tage hintereinander gegeben, wo diese Temperaturen nie erreicht worden sind.“

Biene auf gelber Blüte
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Heuer hatten die Bienen noch nicht viele Gelegenheiten, Nektar und Pollen zu sammeln

Die Folge war, dass die Bienen draußen kein Futter bekommen haben. Da die Völker in der Zwischenzeit sehr stark geworden sind, brauchten sie auch das entsprechende Futter für ihre Entwicklung. Bis Ende Mai mussten sie gefüttert werden. Einigen Imkern sei es sogar passiert, dass sie den Zeitpunkt übersehen haben und ihre Völker im Mai verhungert sind.

Hoffen auf Wald- und Almrosenhonig

Die Hauptblüte und damit auch die Erntezeit endet rund um den 20. Juli. Blütenhonig wurde bis dato noch keiner geschleudert, sagt Hetzenauer. Im großen Stil sei in Tirol kein Honig mehr zu bekommen. Nun hoffe man noch auf den Wald- und den Almrosenhonig. Allerdings brauche es nur einmal noch zu schneien, dann sei auch die Alpenrosenblüte kaputt, sodass es auch dort keinen Honig gebe.

Es müssen sehr viele Faktoren zusammenpassen, damit es für die Bienen optimal läuft, so Hetzenauer, der an die Bevölkerung appelliert, die Bienen zu unterstützen: „Auch das kleinste Balkonbeet ist eine Hilfe für diese Insekten. Es gibt viele verschiedene insektenfreundliche Pflanzen, die ihnen Nektar und Blütenpollen liefern.“