Aleksander Čeferin. Glavno poslopje UEFE.
www.rtvslo.si/EPA
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Chronik

Prognose: Frankreich wird Europameister

Ein Statistiker der Uni Innsbruck hat in Zusammenarbeit mit einer deutschen und Schweizer Uni Frankreich als Europameister 2021 errechnet. Österreich rangiert auf der wissenschaftlichen Favoritenliste in der Mitte der 24 Teilnehmer auf Rang zwölf. Die Euro beginnt am Freitag.

Als Favorit hat sich dabei mit einer Gewinnwahrscheinlichkeit von 14,8 Prozent Weltmeister Frankreich herauskristallisiert, gefolgt von England, Spanien und gleichauf Deutschland und Titelverteidiger Portugal.

1,5 Prozent Wahrscheinlichkeit für Österreich

Angesichts der mauen Generalprobe am Sonntag beim 0:0 gegen die Slowakei wirken die von den Wissenschaftern errechneten 1,5 Prozent Wahrscheinlichkeit auf einen rot-weiß-roten EM-Titel nahezu astronomisch. In der zumindest der Auslosung nach hinter Co-Favorit Niederlande recht ausgeglichenen Gruppe C – weitere Gegner sind Nordmazedonien und die Ukraine – habe Österreich jedoch durchaus Chancen, in der K.o.-Runde der letzten 16 zu landen. Das gelang der Nationalmannschaft bei den bisherigen beiden EURO-Auftritten 2008 und 2016 nicht.

Marko Arnautovic im November 2019
APA/Georg Hochmuth
Die österreichische Hoffnung liegt auf Marko Arnautovic…
David Alaba läuft mit dem Ball
APA/GEORG HOCHMUTH
…und David Alaba

Große Chance auf das Achtelfinale

„Favorit in der Gruppe sind auch laut unserem Modell eindeutig die Niederlande, danach folgt aber schon Österreich, das mit einer Wahrscheinlichkeit von 80,9 Prozent das Achtelfinale erreicht. Das ist deutlich wahrscheinlicher als für die Ukraine und Nordmazedonien“, erklärt Achim Zeileis von der Universität Innsbruck. Ein weiterer Weg durch das Turnier als bis ins Achtelfinale wird der umfassenden Simulation zufolge dann aber bereits deutlich unwahrscheinlicher.

Viele Faktoren als Grundlage

Die Prognose des Teams um Wissenschafter aus Gent (Belgien), von den Technischen Universitäten Dortmund und München und der Hochschule Molde (Norwegen) kombiniert mehrere statistische Modelle bezüglich der Spielstärken der Teams mit Informationen über die Mannschafts-Strukturen, wie etwa den Spieler-Marktwert, die Anzahl der beteiligten Champions-League-Spieler oder die Vereinsspielleistungen einzelner Akteure sowie Wettquoten gängiger Anbieter und sozio-ökonomische Faktoren des Herkunftslandes, wie die Bevölkerungszahl und das Bruttoinlandsprodukt, hieß es am Montag in einer Aussendung der Uni Innsbruck. Gespielt wurde dann in den Computersimulationen im üblichen EM-Modus.

Dass die Wahrheit bekanntlich am Platz liegt und im Fußball viel passieren kann, habe sich auch hier gezeigt: Denn für die französische Equipe reichte es nur in knapp 15 Prozent der simulierten Turniere für den Titel. Knapp dahinter folgten schon England (13,5 Prozent), Spanien (12,3 Prozent) sowie Portugal und Deutschland (je 10,1 Prozent). Diese knappen Abstände würde illustrieren, dass es heuer keinen herausragenden Vertreter im Favoritenkreis gibt.

Nur Wahrscheinlichkeiten

Zwar konnte das Innsbrucker Modell von Zeileis, das auf bereinigten Quoten von Wettanbietern fußt, etwa schon 2008 das EM-Finale sowie 2010 und 2012 Welt- und Europameister Spanien richtig vorhersagen. Man liefere aber „eben Wahrscheinlichkeiten, keine Gewissheiten, und eine Gewinnwahrscheinlichkeit von 15 Prozent heißt zugleich, dass die Mannschaft zu 85 Prozent nicht Turniersieger werden kann“, erklärte der Forscher.

Besonders schwer ist es auch am Computer in der mit Deutschland, Frankreich, Portugal und Ungarn besetzten Gruppe F. Wer sich dort jedoch durchsetzt, habe gute Chancen, weit zu kommen. Dementsprechend gering – nämlich bei null Prozent – sind die Chancen von Co-Gastgeber Ungarn auf den Titel. Das Team gilt in seiner Gruppe als krasser Außenseiter. Ebenfalls am Ende der Favoritenliste finden sich mit einer Siegquote von jeweils 0,1 Prozent Österreichs Auftaktgegner Nordmazedonien (Sonntag, 18.00 Uhr/live ORF 1) und Finnland.