Graffiti auf Betonwand
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

Härtere Strafen für Vandalen gefordert

Vermehrt ist es in den letzten Tagen zu Vandalismus in Tirol gekommen. Dabei besprühten Unbekannte Außenmauern und Wände. Der Innsbrucker Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (ÖVP) fordert jetzt härtere Strafen für solche „Schmieraktionen“.

In Lienz besprühten unbekannte Täter Freitagnacht mehrere Mauern und Außenwände rund um eine Bank, ein Kino und in der Nähe einer Schule. Bei den Schmierereien handelte es sich um nach dem Verbotsgesetz verbotene Symbole. In derselben Nacht kam es auch in Innsbruck zu einer Vandalismus, dabei besprühten bisher unbekannte Täter die Außenseite eines Supermarktes mit Symbolen nach dem Verbotsgesetz.

Innsbrucks Vizebürgermeister Johannes Anzengruber kritisierte diese Vandalenakte scharf, er habe kein Verständnis für solche Beschädigungen. Am Weg durch die Innsbrucker Altstadt zeige sich immer wieder, dass Mauern, Straßenschilder, aber auch Denkmäler mit Schmierereien und Parolen beschmiert würden.

Platz in Innsbruck kurzzeitig „umbenannt“

Anzengruber spielte dabei auch auf eine Aktion am Innsbrucker Adolf-Pichler-Platz an. Der namensgebende Schriftsteller und Naturwissenschaftler Adolf Pichler ist aufgrund seiner nationalistischen Einstellung umstritten. Aktivistinnen und Aktivisten haben den Platz für kurze Zeit in den „Cenzi-von-Ficker-Platz“ umbenannt. Mit der Aktion sollten bekannte Frauen mehr Präsenz in der Öffentlichkeit bekommen. Von der Aktion wurden online zahlreiche Fotos geteilt.

Anzengruber fordert Konsequenzen

Für Anzengruber ist die Aktion allerdings ein klares Zeichen, wie die Aufarbeitung der Zeitgeschichte nicht funktioniere. Kritische Diskurse über bekannte Persönlichkeiten seien notwendig, sie müssten aber im Rahmen der demokratischen und rechtlichen Spielregeln geführt werden. Die Aktion habe für Anzengruber „ganz klar eine Grenze überschritten“.

Es handle sich dabei um schwere Sachbeschädigung, so Anzengruber. Darauf würden Strafen von sechs Monaten bis zu fünf Jahren stehen, bei zivilrechtlichen Klagen würden außerdem hohe Schadenersatzsummen anfallen. Anzengruber fordert hier auch höhere Strafen vom Gesetzgeber, da diese Delikte zunehmen würden.