Die Leckgalerie
Land Tirol/Skamen
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Chronik

Ötztalstraße: Sicherung nach Felssturz

Am Samstag ist auf der B186 im Bereich der Leckgalerie ein massiver Felssturz abgegangen. Die Ötztalstraße musste daher komplett gesperrt werden. Seit Sonntagabend ist die Straße wieder einspurig befahrbar.

Laut Polizei ereignete sich der Felssturz gegen 22.13 Uhr Uhr bei Kilometer 46 zwischen Zwieselstein und Untergurgl. Der abgebrochene Fels dürfte 30 bis 40 Kubikmeter groß sein und um die 100 Tonnen wiegen. Er schlug mehrmals am Boden auf und beschädigte dabei auch den Rand der Leckgalerie, wodurch Risse entstanden. Menschen kamen nicht zu Schaden.

In Absprache mit den verantwortlichen Stellen wurde eine Totalsperre der Straße über Nacht verfügt. Der betroffene Bereich wurde Sonntagfrüh durch die Straßenmeisterei, die Landesgeologie und die Abteilung Brücken- und Tunnelbau besichtigt. Offenbar ist die Galerie am Rand des Dachs bei einem Stützenpaar lokal schwer beschädigt worden. Der Felsen selbst ist im Bachbett der Ötztaler Ache liegen geblieben.

Alte Galerie hätte nicht Stand gehalten

Der Straßenbereich ist auch letztes Jahr von einem Felssturz betroffen gewesen und musste mehrere Wochen lang gesperrt werden – mehr dazu in Ötztalstraße: Sperre für zwei Monate. Eine Luftbrücke stellte damals die Versorgung der Bevölkerung sicher, die Galerie wurde umfassend verstärkt. Diese Maßnahmen zeigten jetzt offenbar Erfolg, wie der Bürgermeister von Sölden, Ernst Schöpf (ÖVP), gegenüber ORF Tirol sagte: „Die vorjährigen Maßnahmen haben absolut gegriffen. Die alte Galerie wäre vermutlich hin.“

Dass erneut Steinblöcke in dieser Größenordnung abbrechen könnten, damit habe man gerechnet, sagte Landesgeologe Thomas Figl: „Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass wieder so etwas passiert, aber die Galerie ist grundsätzlich vorbereitet. Man muss jetzt aber grundsätzlich schon überprüfen, ob die Statik noch trägt.“

Fotostrecke mit 3 Bildern

Schäden an der Leckbachgalerie der Ötztalstraße
BBA Imst
Das Galeriedach weist nach dem Felssturz viele Sprünge auf
 Felssturz an der Leckbachgalerie der Ötztalstraße
BBA Imst
Ein riesiger Felsbrocken war am Abend abgebrochen und ins Bachbett gedonnert
Felssturz an der Leckbachgalerie der Ötztalstraße
BBA Imst
Der große Stein zog eine Tiefe Furche der Verwüstung

Obergurgl derzeit noch abgeschnitten

Eine Firma begann Sonntagmittag damit, die Galerie mit Baumstämmen zu unterstellen. Die Straße wurde um 19 Uhr zumindest einspurig und mit einer Ampelregelung wieder geöffnet, erklärte das Land.

Eine Umleitungsmöglichkeit gab es bis dahin nicht. Obergurgl war den Sonntag über nur zu Fuß erreichbar, wie Bürgermeister Ernst Schöpf erklärte: „Auch die Timmelsjochstraße ist ja momentan noch gesperrt, deshalb ist Obergurgl über die Straße nicht zugänglich. Wir installieren parallel zu den Sicherungsarbeiten aber bereits die Ampeln, damit die Schaltung so bald wie möglich in Betrieb gehen kann.“ Die ärztliche Versorgung war laut BH Imst in diesem Zeitraum sichergestellt.

Urlauberinnen und Urlauber konnten ausreisen

Da sich in den Ortsteilen Obergurgl und Untergurgl mehrere Gäste befanden, hatten diese noch vor Beginn der Arbeiten die Möglichkeit, auszureisen. „Gäste, die sich momentan in Obergurgl oder Untergurgl befinden, konnten heute innerhalb eines kurzen Zeitfensters aus diesen Orten ausreisen. Die Straße war dafür einspurig befahrbar und es gab eine Lotsenregelung. Die Hotels wurden darüber vom Tourismusverband informiert“, erläuterte Schöpf.

Die Leckgalerie der Ötztalstraße
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Die Galerie musste bereits im vergangenen Jahr saniert und verstärkt werden

Endgültige Sanierung verzögert sich

Für die endgültige Sanierung müsse abgewartet werden, bis das Schmelzwasser vom Berg geronnen ist, hieß es. Das dürfte Wochen, wenn nicht Monate dauern, fürchtete Schöpf: „Im Moment kommt viel Wasser und der gesamte Berg ist sehr nass. Die Arbeiten können wirklich erst dann beginnen, wenn wieder mehr Trockenheit herrscht. Auch im letzten Jahr mussten wir da geduldig warten.“

Auch der Leiter des Baubezirksamtes Imst, Bernd Stigger, bittet um Geduld: „Da jederzeit mit weiteren Bewegungen im Gelände gerechnet werden muss und die Hauptsanierungen am Galeriedach deshalb noch nicht begonnen werden können, wird die Einspurigkeit der Straße in diesem Bereich über mehrere Wochen aufrecht bleiben“, so der Experte.