Bis ein einfaches Papiertaschentuches im Gebirge verrottet ist, vergehen ein bis fünf Jahre. Ein Mund-Nasen-Schutz benötigt sogar bis zu 450 Jahre, eine Plastikflasche stolze 100 bis 5.000 Jahre. Der Alpenverein, die Naturfreunde und der Verband alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ) wenden sich anlässlich des Weltumwelttages am 5. Juni daher erneut mit einem Appell an alle Bergbegeisterten und bitten darum, die Berge sauber zu halten.
Mehr Wanderer und mehr Müll
Immer mehr Erholungssuchende ziehe es in alpine Landschaften, so die Vereine in einer Aussendung. Mit dem Mehr an Besucherinnen und Besucher wandere auch viel in den Rucksäcken mit, das dann achtlos neben den Wanderwegen weggeworfen werde – etwa leere Aludosen, Plastikflaschen, Zigarettenstummel und Resten von Plastikverpackungen. Die verbliebenen Reste gelangten so in den Kreislauf der Natur, in die Nahrungskette und auf der weiteren Reise manchmal auch in den menschlichen Körper, hieß es.
Aktionen gegen Umweltverschmutzung
Die alpinen Vereine erinnern daran, seinen Müll auch wieder mit ins Tal zu nehmen. Auf vielen Hütten seien dafür auch Müllsackerln erhältlich. Die Aktion „Saubere Berge“ mit unterschiedlichen Initiativen und Projekten gibt es im Alpenverein seit 1970. Auch die Naturfreunde bemühen sich seit vielen Jahren um eine saubere Bergwelt. Die neueste Kampagne „Respect Nature“ startet Mitte Juni 2021.

Empfindliches alpines Ökosystem
Besonders in höheren Lagen reagieren die schützenswerten Ökosysteme sensibel auf Einflüsse durch den Menschen. Rücksicht auf die Tier- und Pflanzenwelt sei daher ein Muss, erinnern die Vereine. Ein rücksichtsvolles Verhalten leiste zudem einen wichtigen Beitrag für ein gutes Miteinander und Akzeptanz zwischen Erholungssuchenden und allen Grundbesitzerinnen und -besitzern, auf deren Boden die Wege und Rastplätze angelegt sind.

Tipps zum Umweltschutz
Expertinnen und Experten raten, generell zu Mehrweg- statt Einweggebinden zu greifen, auf den markierten Wegen zu bleiben, Lärm zu vermeiden, keine Pflanzen zu pflücken und Tiere nicht zu belästigen. Wenn möglich solle bereits die Anreise zur Wanderung mit den Öffis oder mit dem Fahrrad erfolgen, um die Umwelt von Anfang an zu schonen, so der Tipp der alpinen Vereine.