Wie die aktuelle Auswertung der Statistik Austria für Immobilienkäufe zeigt, sind die Preise im Vorjahr in Tirol stärker gestiegen als im Österreichschnitt. In den westlichen Bundesländern Vorarlberg, Tirol und Salzburg sowie in der Bundeshauptstadt Wien sind Immobilien generell weitaus teurer als in den anderen Regionen. Aber auch innerhalb von Tirol gibt es ein massives Immobilienpreisgefälle.
Bereits in der Vergangenheit war der Raum Kitzbühel mehrfach das teuerste Pflaster in Österreich, was Baugrundstücke oder Häuser anbelangt. Daran hat sich laut Statistik Austria auch im Jahr 2020 nichts geändert. Im Schnitt mussten im Vorjahr in der Stadt Kitzbühel für einen Quadratmeter Baufläche 1.477 Euro bezahlt werden, in den begehrten Lagen auch weitaus mehr. Zu den Spitzenreitern bei den Preisen für Baugrundstücke gehören in Österreich auch die Gemeinden Reith bei Kitzbühel, Kirchberg sowie Serfaus und Fiss mit Durchschnittspreisen von rund 1.000 Euro aufwärts pro Quadratmeter.
In diesem Preisbereich liegen auch die Grundstücke in Innsbruck als teuerster Landeshauptstadt bei Baugrundstücken. Allerdings sind in beliebten Innsbrucker Wohnlagen wie dem Stadtteil Hötting auch Spitzenpreise von einigen Tausend Euro pro Quadratmeter Baufläche fällig. In Tirol sind die Grundstückspreise in den vergangenen fünf Jahren durchschnittlich um 26 Prozent gestiegen, im österreichweiten Durchschnitt sind sie dagegen weitgehend stabil geblieben.
Größter Preissprung beim Hauskauf
Noch stärker als bei den Grundstücken sind die Preissteigerungen in Tirol bei den Häusern ausgefallen. Um 50 Prozent sind die Preise seit 2015 im Schnitt nach oben gegangen. Tirol gehört zwar über das gesamte Bundesgebiet gesehen nicht zu den teuersten Bundesländern bei Häusern und Wohnungen. Allerdings liegen die Preise im Tiroler Zentralraum mit Innsbruck und weiten Teilen des Inntals sowie in den beliebten Tourismusregionen oft weit über diesen Durchschnittspreisen.
Bei Häusern liegt der Durchschnittspreis pro Quadratmeter in Tirol bei 3.300 Euro, bei Wohnungen sogar um die 3.800 Euro. Die Wohnungspreise in Tirol haben laut Statistik Austria in den vergangen fünf Jahren um 35 Prozent zugelegt. Ausgehend von bereits hohen Preisen ist Tirol bei den Steigerungen von einer österreichweiten und auch internationalen Entwicklung betroffen. Steigende Nachfrage, Bevölkerungswachstum und niedrige Zinsen, die Anleger zudem verstärkt auf Immobilieninvestitionen setzen lassen, haben die Preise in den vergangenen Jahren stark nach oben getrieben, so die Analyse der Statistik Austria.
Wohnungspreise in Innsbruck weit über Durchschnitt
Die Stadt Innsbruck liegt nicht nur bei Baugrundstücken, sondern auch bei Wohnungen im Spitzenfeld der Landeshauptstädte. Pro Quadratmeter müssen für Wohnungen, die in den vergangenen Jahrzehnten errichtet wurden, je nach Ausstattung und Größe durchschnittlich zwischen 5.300 und 6.300 Euro bezahlt werden – ähnlich wie in Salzburg. In älteren Häusern liegen die Wohnungspreise zwar darunter, sind aber immer noch deutlich über dem tirolweiten Durchschnitt von 3.800 Euro pro Quadratmeter.
Die niedrigsten Wohnungspreise in Tirol hat der Bezirk Lienz zu verzeichnen. Um die 2.000 Euro pro Quadratmeter liegen sie im Schnitt. Deutlich unter dem Tiroler Durchschnitt liegen auch das Außerfern und der Bezirk Imst mit Quadratmeterpreisen um die 3.000 Euro. Österreichweit die höchsten Wohnungspreise hat übrigens der 1. Wiener Bezirk aufzuweisen, wo bei neueren Immobilien durchschnittlich auch 11.000 Euro und mehr pro Quadratmeter bezahlt werden.