85.000 Schafe und 22.000 Ziegen werden in Tirol demnächst auf die Almen gebracht. Doch angesichts der jüngsten Wolfssichtungen – etwa im Wattental oder im Stubaital, wird die Vorfreude der Almbauern erheblich getrübt, erklärte Michael Bacher vom Tiroler Schaf- und Ziegenzuchtverband.
Man wisse nicht wie man mit dem Thema Wolfssichtungen umgehen soll, so Bacher. Derzeit führe man einige wenige Projekte zur Wolfsabwehr durch, allerdings seien nicht alle Almen dafür bereit. Daher gebe es große Verunsicherung, wie sich der Almsommer gestalten werden, sagte Bacher.
Zehn Wölfe im Vorjahr in Tirol nachgewiesen
Im vergangenen Jahr wurden zehn verschiedene Wölfe, die an Schafsrissen beteiligt waren, nachgewiesen – mehr dazu in 2020 zehn verschiedene Wölfe nachgewiesen. 163 Schafe wurden getötet – vor allem im Oberland rund um Serfaus, im Unterland bei Kössen und in Osttirol. Das Land schuf deshalb neue Planstellen und startete im Oberland drei Herdenschutzprojekte. Dazu wurde eine Million Euro bereitgestellt, das sei zu wenig, meinte Michael Bacher.
Bacher: Entnahme des Wolfs muss möglich sein
Es sei Aufgabe der Politik den Almbauern die Rahmenbedingungen klar mitzuteilen. Für ihn sei jedenfalls klar, dass eine Entnahme, also das Töten eines Wolfs möglich sein müsse, wenn dieser immer wieder Almtiere töte, stellte Bacher klar.
Neben einem möglichen, kontrollierten Abschuss forderte der Verein zur Förderung der Land- und Almwirtschaft auch mehr Transparenz und einen Aktions- und Managementplan. In den nächsten Tagen will man die Anliegen LH Günther Platter (ÖVP) übergeben.