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Coronavirus

Tirol bleibt auf Corona-Ampel Orange

Die Ampel-Kommission hat am Donnerstagabend die Corona-Ampel neu gestellt. Tirol und Vorarlberg bleiben Orange, das bedeutet weiter „hohes Risiko“. Die restlichen Bundesländer wurden auf Gelb herabgestuft.

Die 7-Tage-Inzidenz für Tirol beträgt am Donnerstag 55,7. Der Bezirk Imst weist mit 157,1 allerdings die österreichweit höchste 7-Tage-Inzidenz auf. Besonders betroffen ist die Gemeinde Umhausen. Dort gilt seit zwei Wochen eine Ausreisetestpflicht. Seit Donnerstagabend gilt dort aber knapp ein Drittel der Infizierten als genesen.

Die Ausreisetestpflicht für Umhausen sollte am Sonntag enden. Seit 14. Mai werden in der Ötztaler Gemeinde täglich 1.000 CoV-Tests durchgeführt, sagte der Umhausner Bürgermeister Jakob Wolf (ÖVP) am Donnerstag. Das ist eine beachtliche Zahl angesichts der 3.300 Einwohnerinnen und Einwohner in der Ötztaler Gemeinde – mehr dazu in Ausreisetestpflicht für Umhausen.

Wolf: „Öffnungen möglicherweise ungünstig“

Am Donnerstagvormittag waren in Umhausen 32 Personen als Coronavirus-positiv registriert. Am Donnerstagabend, als weitere CoV-Zahlen in das Dashboard Tirol eingearbeitet wurden, waren es nur noch 23. Neun Personen konnten als genesen verzeichnet werden. Vor zwei Wochen gab es in Umhausen rund 50 positiv Infizierte. Die Zahlen sanken in Umhausen nicht so schnell wie erhofft. Bürgermeister Wolf meinte noch am Vormittag: „Es kommen immer wieder positive Testergebnisse dazu. Das geht durch alle Ortsteile und auch durch alle Bevölkerungsgruppen. Es gibt keine Cluster, die man eingrenzen kann. Mir sind auch keine illegalen Corona-Partys oder große Familienfeiern bekannt. Ich weiß nicht, wo sich die Leute anstecken. Es könnte aber sein, dass die Öffnungen für uns möglicherweise eher ungünstig waren.“

Entscheidung am Freitag

Am Freitag will die Bezirkshauptmannschaft darüber entscheiden, ob die Ausreichtestpflicht für Umhausen verlängert wird oder nicht.
In anderen Orten des Bezirks Imst hält sich die Zahl der aktiv Positiven in Grenzen oder ist im Sinken begriffen. In Roppen gibt es am Donnerstagabend 15 nachgewiesene Coronavirus-Fälle, in Imst 22, in Längenfeld sieben, in St. Leonhard sechs und in Ötz vier.

Coronavirus zieht sich weiter zurück

Im Verlauf der letzten Woche habe das SARS-CoV-2-Abwasser-Monitoring tirolweit einen Rückgang der Belastungen um rund 30 Prozent gezeigt, so das Land in einer Aussendung am Donnerstag. Man habe die geringsten Belastungsdaten seit Herbst 2020 erreicht. Diese Entwicklung macht sich auch in den Tiroler Spitälern weiter bemerkbar. 21 Personen, um zwei weniger als am Vortag, wurden am Donnerstag in den Intensivstationen behandelt. Insgesamt befinden sich derzeit 40 Personen in Spitälern, ebenfalls um zwei weniger als am Mittwoch.

Die Übersterblichkeit aufgrund der Coronavirus-Pandemie ist allerdings deutlich. Wie die Statistik Austria am Donnerstag bekanntgab, sind im Jahr 2020 um 8,8 Prozent mehr Tirolerinnen und Tiroler gestorben als 2019.