Luegbrücke auf der Brennerautobahn
Hermann Hammer
Hermann Hammer
verkehr

Luegbrücke erhält vorerst „Sicherheitsnetz“

Die Asfinag investiert 18 Millionen Euro in Sicherheitsmaßnahmen für die Luegbrücke auf der Brennerautobahn. An vier kritischen Stellen werden Konstruktionen errichtet. Die Gemeinde Gries am Brenner will weiterhin einen Tunnel statt einen Neubau der Brücke.

Die Asfinag hat sich zur Errichtung eines 18 Millionen Euro kostenden „Sicherheitsnetzes“ für die Luegbrücke auf der Brennerautobahn (A13) entschieden, welches Ende 2022 fertiggestellt sein soll. Mit dieser Stahl-Fachwerks-Konstruktion will die Asfinag gewährleisten, dass die Brücke auch dann noch standfest bleibt, wenn Konsolen und Fugen des Bauwerks versagen.

Geplant war eigentlich ein Neubau gewesen, wie Alexander Walcher, der Geschäftsführer der Asfinag betonte: „Wir wollten ursprünglich schon 2020 mit der Wiederrichtung der Brücke beginnen. Das ist aus unserer Sicht auch nach wie vor alternativlos.“ Walcher deutete damit die Unstimmigkeiten mit der Gemeinde Gries am Brenner an, die eine Tunnel-Lösung präferiert. Auch durch die damit entstandene Verzögerung habe schließlich „die Zeit gedrängt“, hieß es.

Die ASFINAG hat Pläne für einen Neubau der Luegbrücke
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Die Asfinag will einen Brückenneubau – die Pläne liegen seit Längerem auf dem Tisch

„Sofortmaßnahmen“ aber „keine Dauerlösung“

Mit der Fachwerks-Konstruktion, die nunmehr an vier neuralgischen Punkten des 1,8 Kilometer langen Bauwerks angebracht werden soll, ergreife man jetzt notwendige „Sofortmaßnahmen“, so Walcher. Eine andere Wahl hat man laut Andreas Fromm, Geschäftsführer der Asfinag Bau Management GmbH, angesichts des auf unbestimmte Zeit verschobenen Bauprojektes auch nicht gehabt. „Die Brücke lässt sich nämlich weder sanieren noch verstärken“, erklärte Fromm. Mit der jetzigen „innovativen Sicherungsmaßnahme“ sei es jedoch möglich, dass sich im „Fall des Falles“ der versagende Brückenbereich auf die sichernde „Unterstellung legt“, erläuterte er die Funktionsweise.

Eine Dauerlösung sei das aber nicht, stellte Stefan Siegele, Geschäftsführer der Asfinag Alpenstraßen GmbH, unmissverständlich klar. Ansonsten drohe die „Einspurigkeit“, um eine Lastenverteilung zu erzielen, hielt er fest. Wann genau das eintreten und wann Konsolen und Fugen womöglich versagen könnten, wollten die Verantwortlichen nicht konkretisieren. Es gebe jedenfalls ein intensives Monitoring der Brücke und ihres Zustandes.

Infoveranstaltung in Gries am Brenner
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Die Bevölkerung von Gries am Brenner wünscht sich einen Tunnel

Gemeinde Gries weiter gegen neue Brücke

Im Sommer erfolgt die Ausschreibung für die geplanten Sicherungen. Noch in diesem Jahr wird mit den Arbeiten begonnen. Diese werden direkt von der Brücke aus geführt. Dadurch wird es zu Verkehrsbehinderungen kommen, erklärte Stefan Siegele: „Es könnte zu Staus kommen. Wie werden aber natürlich versuchen, Maßnahmen, die eine Einspurigkeit notwendig machen, möglichst in die Nacht und in verkehrsarme Zeiten zu verlegen.“

Die Gemeinde Gries am Brenner wehrt sich weiter gegen den Brückenausbau, denn sie befürchtet noch mehr Verkehr und favorisiert die Tunnellösung. 2,3 Millionen Lkws und Pkws fahren jährlich über die Brennerachse – eine zunehmende Herausforderung für die kleine Wipptaler Gemeinde. Für die Anrainerinnen und Anrainer bedeuten die anstehenden Arbeiten zumindest die erhoffte Verzögerung des Neu- und Ausbaus der Luegbrücke, so der Bürgermeister Karl Mühlsteiger gegenüber dem ORF Tirol.