Mahnwache in Dornbirn
ORF Vorarlberg
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Gesellschaft

Aktion für Flüchtlingshilfe

Menschenrechtsaktivisten aus allen Bevölkerungsschichten machen weiter für Flüchtlinge mobil, auch in Tirol. Mit Mahnwachen, Zeltstädten, Schweigemärschen und anderen Protestaktionen prangern sie die katastrophalen Zustände in den Flüchtlingslagern auf der griechischen Insel Lesbos an. Am Montag startete eine Mail-Aktion.

Bürgerinnen und Bürger fordern damit die Bundesregierung auf, endlich einzulenken und aus dem Lager Kara Tepe 100 Familien aufzunehmen.

Erst die Kälte, dann die Hitze

Haben die Flüchtlinge in den Wintermonaten vor allem an der Nässe und Kälte gelitten, so leiden sie jetzt besonders unter der großen Hitze und den unhaltbaren hygienischen Zuständen, wie Schwester Notburga Maringele aus ihren Kontakten mit Aktivistin Dorothea Blancke direkt in Lesbos weiß: „Seit Monaten hat sich an der Lebenssituation der Menschen nichts gebessert.“

Traumatisierte Kinder

Über 6.000 Menschen, die vor Krieg, Gewalt und Terror aus ihren Herkunftsländern geflüchtet sind, leben derzeit im Lager Kara Tepe. Davon sind mehr als 1.700 Kinder und Jugendliche, viele schwer traumatisiert. Die Bundesregierung habe zwar Hilfe vor Ort versprochen, bis auf 23 Zelte sei aber nichts im Lager angekommen, so Schwester Notburga. Eine Mail-Aktion soll jetzt den Druck auf Kanzler Kurz und die verantwortlichen Politiker erhöhen: „Wir
schicken der Bundesregierung Mails mit der dringenden Bitte, wenigstens jetzt einmal 100 Familien aufzunehmen.“

Bereitschaft für Aufnahmen ist da

Deutschland und andere Länder haben inzwischen Flüchtlingen aus Lesbos Asyl gewährt, Österreich nicht. Und das, obwohl ausreichend Quartiere zur Verfügung stünden, so Schwester Notburga: „Österreichweit haben sich Menschen, Pfarren, Gemeinden und Städte bereit erklärt, Familien aufzunehmen. Es gibt aktuell 3.600 Plätze, die zur Verfügung stehen würden.“

Die angesprochene Mail-Aktion startet am Pfingstmontag und soll bis Ende der Woche dauern. An den Samstagen gehen die Mahnwachen so lange weiter bis die Bundesregierung einlenkt. „Weil Menschenrechte unteilbar sind und für alle gelten,“ betonte Schwester Notburga Maringele