Stau auf der Brennerautobahn
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Verkehr

Lärmschutz für Landesstraßen gefordert

Das Transitforum Austria Tirol hat dem Land ein Maßnahmenbündel gegen die weiterhin steigende Belastung an Lärm und Schadstoffen durch den Verkehr übergeben. Derzeit würde nämlich immer noch der Verkehr geschützt, nicht aber die Menschen. Dabei hätten sich die Belastungen von den Hauptrouten bis in die Gemeinden ausgeweitet.

Die seit über einem Jahr andauernde Pandemie habe vieles verändert und habe dem Transitforum mit sehr vielen Rückmeldungen bestätigt, wonach es an vielen Gemeinde-, Landes- und Bundesstraßen durch die Einschränkungen mit weniger Verkehr ein Mehr an Lebens- und Erholungsqualität gegeben habe, schreibt das Transitforum Austria Tirol in seiner ausführlichen Stellungnahme.

Katalog an Forderungen

Verlangt wird unter anderem eine Reduktion der Lärmschwellengrenzwerte unter Bezug der WHO-Studie vom Oktober 2018 und unter Berücksichtigung der besonderen alpinen Situation Tirols. Weiters solle der Fokus auf die gesundheitlichen Auswirkungen des Straßenverkehrs gelegt werden. Dies sei derzeit nicht ausreichend der Fall.

Finanzierung nach dem Verursacherprinzip

Gefordert wird außerdem die Finanzierung durch den Verursacher Straße, um Privatpersonen sowie vor allem die Gemeinden von „Drittfinanzierungen“ zu entlasten, für die sie kein Budget haben. Zudem sollten Lärmerhebungen für alle Straßen durchgeführt werden. Derzeit würden Lärmkarten nur für Straßen mit mehr als drei Millionen Kfz jährlich angefertigt, also der Verkehr gezählt anstatt der Lärm gemessen.

Außerdem müsse es eine transparente Erhebung volkswirtschaftlicher Kosten geben, um die echten Kosten des Lärms für das Gesundheitswesen, die Entwertung von Liegenschaften sowie auch vor allem touristischer Betriebe zu ermitteln und nach dem Verursacherprinzip anzulasten.

Alle diese Forderungen entsprechen laut Transitforum bezugnehmend auf die Weltgesundheitsorganisation WHO den neuesten ärztlichen Erkenntnissen.