Errichtung der Betonbauwerke für das GKI-Kraftwerk in Ovella (Graubünden/Schweiz)
GKI
GKI
Wirtschaft

Kraftwerksbau im Oberland auf Zielgerade

Die Bauarbeiten für das grenzüberschreitende Gemeinschaftskraftwerk Inn (GKI) gehen in die Schlussphase. Im kommenden Jahr soll das Kraftwerk in Betrieb gehen und Strom für 90.000 Haushalte liefern. In der Vergangenheit war es beim Bau mehrfach zu Problemen und Verzögerungen gekommen.

Die größten Brocken beim Bau des Wasserkraftwerks konnten mittlerweile bewältigt werden, teilte die GKI-Gesellschaft am Freitag mit. Daran beteiligt sind die Landesstromgesellschaft Tiwag und Engadiner Kraftwerke. Zuletzt konnte der Triebwasserstollen zwischen Ovella in der Schweiz und dem Krafthaus in Prutz/Ried fertig ausgekleidet werden. Die Arbeiten am Krafthaus selbst konnten bereits weitgehend abgeschlossen werden, die Maschinen für die Stromerzeugung wurden laut GKI bereits installiert.

In den kommenden Monaten stehen vor allem noch Bauarbeiten in Ovella auf dem Programm. Die Betonarbeiten für das Einlaufbauwerk, das Dotierkraftwerk und die Fischwanderhilfe konnten nach Angaben der Projektgesellschaft in den vergangenen Monaten zügig vorangetrieben werden. Im August soll dann die Anbindung an den bereits fertiggestellten Triebwasserstollen erfolgen.

Die Tunnelbohrmaschine, die von Süden her beim Stollenvortrieb beim Gemeinschaftskraftwerk Inn eingesetzt wurde
GKI
Beim Bau des Triebwasserstollens war eine große Bohrmaschine im Einsatz, der Stollen ist inzwischen weitgehend fertiggestellt

Mehrere Rückschläge bei den Bauarbeiten

Die Bauarbeiten verliefen in den vergangenen Jahren nicht immer nach Plan. Die CoV-Krise oder auch ungünstige Witterungsverhältnisse sorgten für Verzögerungen – mehr dazu in CoV-Unterbrechung und Mehrkosten bei GKI und in Wetter verzögert Kraftwerksbau. Für Kritik hatten auch die Baukosten gesorgt, der Bundesrechnungshof beanstandete in einem Prüfbericht zur Tiwag, dass die GKI-Kosten letztlich um ein Drittel höher ausfallen als geplant. Die zuletzt angesetzten 605 Millionen Euro für den Bau des Kraftwerks sollen jetzt aber halten, so die GKI-Führung.