Obdachlose sind wegen ihrer Lebenssituation besonderen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt, so das Rote Kreuz. Daher bietet die Hilfsorganisation zusammen mit der Caritas über die Medcare, der Ordination für Obdachlose und Nichtversicherte, die Impfung an. Durch die Unterstützung des Landes sei es gelungen, ausreichend Impfstoff zur Verfügung zu stellen, so Thomas Fluckinger, Chefarzt des Roten Kreuzes.
Anfang Mai begannen die Impfungen, bisher erhielten rund 100 Personen den Impfstoff von „Johnson & Johnson“. Der Vorteil des Vektor-Impfstoffes ist es, dass für eine sehr gute Schutzwirkung eine Einzeldosis ausreicht“, sagte Fluckinger.
Organisatorische Herausforderung
Zur Impfung angemeldet werden die Menschen über sämtliche Obdachloseneinrichtungen. Wie Veronika Schneider, organisatorische Leiterin von Medcare, erläuterte, würden fixe Impftermine vergeben, an die sich die Personen großteils halten würden. „Es müssen aber immer Reservepersonen zur Verfügung stehen, welche die Impfdosen erhalten, die durch kurzfristige Ausfälle frei geworden sind. Das ist eine organisatorische Herausforderung“, sagte Schneider.
Da es im Obdachlosenbereich im März einen Cluster gab, könne man viele Personen derzeit nicht impfen – mehr dazu in Großer Cluster in der Obdachlosen-Szene. Nach einer CoV-Infektion sei eine Frist von sechs Monaten einzuhalten, bevor geimpft werden könne, so Schneider. Daher werde man im Herbst die nächste, größere Impfaktion für diese Gruppe anbieten.
Testungen werden weitergeführt
Neben den Impfungen werden auch die Covid-19-Testungen für obdachlose Menschen weitergeführt. Die Antigentests werden in enger Kooperation von Medcare und dem Roten Kreuz Innsbruck in den Obdachloseneinrichtungen angeboten.