Innsbruck Bergisel Sprungschanze
Innsbruck Tourismus/Christof Lackner
Innsbruck Tourismus/Christof Lackner
Wirtschaft

Sozialpartner-Schulterschluss für Neustart

Selten haben sich Wirtschaftszweige aller Branchen, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite in Tirol so einig gezeigt wie am Tag der Öffnungen. Mit der Initiative „Ja zu Tirol“ der Wirtschaftskammer sollen die Wertschöpfung im Land gesteigert und Arbeitsplätze erhalten bleiben. Dazu könnten alle Tirolerinnen und Tiroler selbst beitragen, hieß es.

„Ja zu Tirol“ bedeute, auf heimische Produkte und Dienstleistungen zu setzen. Das stärke den gesamten Wirtschaftsraum nach der Krise. „Die Corona-Krise hat deutlich gemacht, wie wichtig funktionierende regionale Wirtschaftskreisläufe für Wohlstand und Arbeit sind“, erklärte der Tiroler Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser am Mittwoch.

Industrie als Anker in der Krise

Die Tiroler Industrie sei während der Pandemie ein stabiler Faktor für den Standort gewesen, auf den auch beim Neustart gezählt werden könne: „Jetzt müssen alle den Blick nach vorne richten und die Weichen für ein nachhaltiges, Wachstum stellen. In der Corona-Krise hat sich gezeigt, dass die Tiroler Industrie ein stabiler Faktor für Arbeit und Wertschöpfung ist," erklärte der Präsident der Industriellenvereinigung, Christoph Swarovski. Die Industrie habe die Produktion aufrechterhalten, die internationalen Lieferketten nicht abreißen lassen und damit die Versorgung gesichert. Der industriellen Leistungsfähigkeit habe das Land viel zu verdanken.

ÖGB mit Appell an die Tirolerinnen und Tiroler

Der ÖGB in Tirol mit seinem Vorsitzenden Philip Wohlgemuth befürwortet ebenfalls die gemeinsame Initiative: „Wir haben es jetzt gemeinsam in der Hand, ein Turbo für die regionalen Händler, Betriebe und Dienstleister zu sein. Hinter Tiroler Betrieben stehen Tiroler Arbeitsplätze. Internationale Online-Riesen zahlen weder in unser Gesundheitssystem noch in den Sozialstaat ein. Wer dagegen regional einkauft, sichert regionale Arbeitsplätze, regionale Wertschöpfung und die regionale Wirtschaft. Darum appelliere ich an alle Tirolerinnen und Tiroler, regional einzukaufen und Dienstleistungen aus Tirol in Anspruch zu nehmen."

Wohlstand durch Solidarität

Die Tiroler Arbeiterkammer steht ebenfalls voll hinter der Stärkung der Regionalität: „Unser Wohlstand beruht nicht nur auf Toleranz und dem fairen sozialen Ausgleich, sondern auch auf Solidarität. Dies hat uns die Corona-Krise deutlich vor Augen geführt. Deshalb geht es auch darum, bewusst Ja zu Tirol zu sagen, denn dadurch werden Arbeitsplätze gesichert, die wir dringend benötigen“, so AK Präsident Erwin Zangerl.

Produkte aus heimischer Landwirtschaft

Die Landwirtschaft freut sich, dass ab sofort wieder mehr Möglichkeiten offenstehen. „Gastronomie und Tourismus sind wesentliche Absatzwege für unsere hochwertigen Lebensmittel und auch die Vermietung selbst stellt für viele Bäuerinnen und Bauern ein Einkommensstandbein zur Absicherung des Betriebs dar. Deshalb sind diese Öffnungsschritte für unsere Branche enorm wichtig, um mit neuem Schwung und einer echten Perspektive in den Sommer starten zu können“, erklärte Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger.