Schüler in Klasse
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Bildung

Weniger Heimplätze wegen CoV-Regeln

Einigen Berufsschülerinnen und -schülern steht nach der Rückkehr in den Regelschulbetrieb kein Heimplatz mehr zur Verfügung. Darauf macht die Gewerkschaft (ÖGB) aufmerksam. Grund dafür sind die Hygienebestimmungen in Heimen.

Auch die 12.000 Berufsschülerinnen und Berufsschüler in Tirol sind am Montag in den Regelunterricht zurückgekehrt. Einige von ihnen wohnen normalerweise während der Zeit des Unterrichts in der Berufsschule in Heimen.

Zuhause schlafen statt im Heim

In normalen Zeiten sind in manchen Heimen bis zu fünf Personen aus unterschiedlichen Klassen in einem Zimmer untergebracht. Das ist mit den derzeitigen Coronavirus-Regeln nicht vereinbar. Ziel in den Heimen sei es gewesen zu entzerren, indem etwa Schülerinnen und Schüler, die in der Nähe der Berufsschule wohnen, zuhause schlafen, hieß es von Seiten der Bildungsdirektion. Wenn beispielsweise die Berufsschule einer Wattnerin in Innsbruck ist, hat sie derzeit keinen Heimplatz und muss pendeln.

Durch die Hygienebestimmungen stehen derzeit etwa 100 Heimplätze weniger zur Verfügung. Aber alle, die einen Heimplatz brauchen, haben einen bekommen, versicherte Landesschulinspektor Stefan Prantauer von der Abteilung Landwirtschaftliches Schulwesen. Man habe eine Auswahl treffen müssen und darauf geachtet, dass niemand länger als eine, maximal eineinhalb Stunden pendeln muss. Die reduzierte Anzahl an Heimplätzen sei ausschließlich den Coronavirus-Bestimmungen geschuldet.

ÖGB: Über zwei Stunden Fahrzeit

"Sicherheitsvorkehrungen sind gut und richtig, aber in so einem Fall müssen gleichzeitig Alternativen organisiert werden. Darüber hinaus brauchen auch Berufsschülerinnen und -schüler Planungssicherheit. Zusätzliche Fahrtzeiten von über zwei Stunden pro Tag bedeuten eine deutliche Mehrbelastung für die Jugendlichen, ganz zu schweigen von den eventuell daraus resultierenden Mehrkosten“, sagte Tirols ÖGB-Chef Philip Wohlgemuth. Der Gewerkschaft würden entsprechende Rückmeldungen von betroffenen Jugendlichen vorliegen.

Alternative: Schichtbetrieb oder Distanz-Unterricht

„Ohne diese Regelung hätten wir wieder Schichtbetrieb in den Berufsschulen“, erklärte Roland Teissl vom Schulqualitätsmanagement Berufsschulen in der Bildungsdirektion. Die Schulbehörden versprechen, die Lage in dieser Woche zu beobachten und dann noch einmal zu prüfen. Wenn eine Situation unzumutbar sei, könne man eventuell Ersatzquartiere organisieren.