Bäume, Bauarbeiten bei Zeughaus
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Umwelt

Bäume müssen Wohnbau weichen

Im Zeughaus Areal in Innsbruck ist am Montag damit begonnen worden, uralte Bäume zu fällen. Grund ist ein Wohnbau, der dort entstehen soll. Schon im Vorfeld wurde eine Petition ins Leben gerufen, um die Bäume zu bewahren.

Auf dem Areal neben dem historischen Zeughaus in Innsbruck soll ein Wohnquartier mit 117 Wohnungen entstehen. Dafür werden nun Bäume gerodet. Das löst Widerstand aus.

Unterschriften für Bäume

Eine Petition wurde vergangene Woche ins Leben gerufen. Mehr als 750 Personen haben bisher unterzeichnet. Auch wenn die Bagger bereits mit der Arbeit begonnen haben, sollen weiter Unterschriften gesammelt werden, wie Michaela Krunic von der Petition „Retten wir gemeinsam die Bäume am Zeughaus Areal“ sagt. Sie verweist darauf, dass es durch fehlende Baumschutzgesetze eigentlich keine wirkliche gesetzliche Handhabe gebe.

Die Anrainerinnen und Anrainer fürchten aber, dass neuer Wohnraum auf Kosten ihrer Lebensqualität und auf Kosten der Umwelt entstehe. Alexander Spechtenhauser vom Institut für Baumgesundheit wünscht sich Möglichkeiten, wie Bäume in ein Bauprojekt einbezogen werden können.

Bäume, Bauarbeiten bei Zeughaus, Protest
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Anrainerinnen und Anrainer vor dem Areal neben dem Zeughaus

Fehlende Baumschutzverordnung

Eine Baumschutzverordnung wurde im Innsbrucker Gemeinderat in den vergangenen drei Jahren zwei Mal eingebracht und abgelehnt. Die Aktion rund um das Zeughaus hat auch Vertreter der Stadtpolitik auf den Plan gerufen, wie Gerald Depaoli (Gerechtes Innsbruck). Er wünscht sich, dass der Bürgermeister eingelenkt hätte.

Bäume, Bauarbeiten bei Zeughaus
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Bürgermeister Georg Willi (Die Grünen) verweist darauf, dass die Angelegenheit nicht Sache der Stadt sei. Ein Interview wollte er deshalb nicht geben. Das Grundstück gehört der ARE Austrian Real Estate, einer Tochter der Bundesimmobiliengesellschaft. Gemeinsam mit der Neuen Heimat Tirol soll das Wohnprojekt errichtet werden.

„Erhaltenswerte Bäume schützen“

In einer schriftlichen Stellungnahme der ARE räumt diese unter anderem ein, dass ein Teil der Sträucher und Bäume auf dem Grundstück entfernt werden müsste. „In Abstimmung mit der Stadt Innsbruck (Amt für Grünanlagen) wurde Vorsorge getroffen, um erhaltenswerte Bäume und Grünanlagen zu schützen“, hieß es in dem Schreiben weiter.