Es gibt immer mehr Menschen, die mit den Langzeitfolgen einer überstandenen Corona-Infektion zu kämpfen haben. Berichtet wird etwa von schwerwiegenden Lungenschäden nach einem Spitalsaufenthalt, von Entzündungreaktionen oder Atemnot. Die Post-Covid-Müdigkeit oder Fatigue könne auch nach milden Verläufen auftreten. Auch in Tirol berichteten Betroffene von Beschwerden nach der Genesung. Eine Anlaufstelle vermissten sie – mehr dazu in Nach Covid: Genesen aber nicht gesund.
„Behandlungsmöglichkeiten im Land aufbauen“
"Um diese Personen bestmöglich versorgen zu können, wollen wir in Tirol in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesundheitskasse und dem Gesundheitsministerium rasch einen eigenen integrierten, multidisziplinären „Long Covid“-Behandlungspfad etablieren“, so ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf. Der Klubobmann der Grünen, Gebi Mair, ergänzt: „Es ist sehr wichtig, dass wir die medizinische Kompetenz zur Behandlung von Menschen mit Long Covid Symptomen hier im Land aufbauen. Eine wohnortnahe Versorgung soll immer das Ziel medizinischer Strukturen sein.“
Eingebunden werden sollen auch Anbieter von ambulanter und stationärer Rehabilitation, die Sozialversicherungsträger und die Pensionsversicherungen. Geplant ist, dass die Long-Covid-Betreuung am Landesinstitut für integrierte Versorgung (LIV) koordiniert wird. Vorbild sollen bereits bestehende Projekte wie „HerzMobil“ oder „Behandlungspfad Schlaganfall“ sein.
Zwei-Drittel-Mehrheit erforderlich
Der Dringlichkeitsantrag der beiden Regierungsparteien wird am Donnerstag im Landtag eingebracht. ÖVP und Grüne gehen davon aus, dass ihm die entprechende Dringlichkeit zuerkannt wird bzw. er die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit bekommt.
In Wien wurde im März im AKH die erste „Long Covid“-Ambulanz eingerichtet. Der Bedarf sei enorm, hieß es. In Graz gibt es zwei Anlaufstellen für Long-Covid-Betroffene – am LKH Graz und am Standort West des LKH Graz II.