Abriss Hofgartencafe
ORF/Gstir
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Chronik

Studierende wollen Hofgarten-Lokal zurück

Der Vorsitzende der Österreichischen Hochschülerschaft Innsbruck Johann Katzlinger hat die Pläne für das Hofgartencafè kritisiert. Die Burghauptmannschaft plant ein „gediegenes Kaffeehaus“. Studierende würden lieber wieder eine Nachtgastronomie nahe der SOWI haben, so der ÖH-Vorsitzende.

Jahrzehntelang war das Hofgartencafè mitten am denkmalgeschützten Areal und mit großem Gastgarten ein beliebtes Tages- und Nachtlokal mitten in Innsbruck. Nach einer Insolvenz wurde am Gebäude, das Clemens Holzmeister vor rund 100 Jahren plante, ein Feuer gelegt. Das Hofgartencafè brannte ab. Ein Täter wurde bis dato nicht gefunden.

Abriss Hofgartencafe
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Die letzten Reste der Brandruine wurden im April abgetragen.

Nun entschloss sich die Burghauptmannschaft ein neues Hofgartencafè aufzubauen, geplant ist ein „gediegenes Kaffeehaus“ – mehr dazu in Hofgartencafe wird wieder aufgebaut. „Wir Studierende brauchen nicht noch ein weiteres Kaffeehaus in Innsbruck, wir brauchen endlich wieder attraktive Ausgehmöglichkeiten, die uns im Rahmen der Pandemie ohnehin lange genug verwehrt blieben“, meinte der ÖH-Vorsitzende Katzlinger am Montag.

Warten auf „ausgiebiges Feiern“

Tatsächlich wurden in Innsbruck, das sich gerne als Studentenstadt verstanden wissen will, einige Veranstaltungshäuser und Ausgehmöglichkeiten geschlossen, wie etwa der „Weekender“, das Stadtcafè oder der „Hafen". “Die Lokalität im Hofgarten wäre für die Nachtgastronomie geradezu ideal“, so der Vertreter der Studierenden Katzlinger: „Im Radius von 500 Metern befinden sich keine Anwohner, es liegt nahe des SoWi-Campus, dem neuen MCI und die Bekanntheit aus alten Tagen ließe den Hofgarten wieder mit Studierenden füllen, die es seit über einem Jahr Pandemie nicht mehr erwarten können, das Studentenleben wieder ausgiebig zu feiern.“

Innsbruck biete zu wenig für Junge

Katzlinger geht in seiner Kritik sogar noch weiter: „Innsbruck ist die mit Abstand teuerste Universitätsstadt in Österreich, gleichzeitig hat Innsbruck vergleichsweise wenig zu bieten. Wir sagen ganz klar: Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt nicht. Wir fordern ein attraktives Freizeitangebot und endlich wieder lässige Lokale zum Ausgehen.“ Ein Ziel der ÖH sei es, das Studium zur besten Zeit des Lebens zu machen. Die ÖH sieht die Attraktivität von Innsbruck als Universitätsstadt in Gefahr, wenn nicht bald auch wieder Party-Lokale errichtet werden.

ÖH will selber Hofgartencafè betreiben

„Sollte sich die Burghauptmannschaft dagegen entscheiden, hier ein Projekt für studentisches Publikum zu entwickeln, überlegen wir auch, die Angelegenheit als ÖH selbst in die Hand zu nehmen.“ so der ÖH-Vorsitzende. Ein eigenes Gastronomieunternehmen sei durchaus denkbar und auch mit den vorhandenen ÖH-Ressourcen umsetzbar. Mit dem Copyshop und Bücherladen „Studia Studentenförderungs-GmbH“ habe die ÖH Innsbruck (knapp 90% Eigentümer-Anteile) bereits ein starkes und etabliertes Unternehmen in Innsbruck aufbauen können.

Burghauptmannschaft: ÖH soll sich bewerben

Dazu lässt die Burghauptmannschaft am Montag wissen, dass es im Herbst eine Ausschreibung des Lokalkonzepts gebe, bevor ein Architekturwettbewerb stattfindet. Die Österreichische Hochschülerschaft sei herzlich eingeladen, ihr Konzept abzugeben. Eine Nachtgastronomie sei derzeit zwar nicht geplant, aber auch nicht ausgeschlossen, so ein Sprecher des Eigentümers gegenüber dem ORF Tirol.