Salto mit einem Fahrrad über einem geneigten Lande-Airbag
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Wirtschaft

Tiroler Airbag revolutioniert Extremsport

Weil er Trainingsmöglichkeiten verbessern wollte, hat ein Snowboard-Profi ein cleveres Landesystem entwickelt: Luftkissen für verletzungsfreie Landungen. Aus der Tüftelei wurde ein Unternehmen, das von Hall i. Tirol aus mit seinen Airbags den Extremsport revolutioniert und am Weltmarkt erfolgreich ist.

In den Airbags von bagjump steckt komplexe Technik: Sie absorbieren einen horizontalen und vertikalen Aufprall. Egal ob ein schleuderndes Auto seitlich aufprallt, ein Mensch aus großer Höhe fällt oder ein Satelliten-Teil aufgefangen wird – die Objekte werden nicht weggespeckt, versinken nicht tief und bleiben unversehrt. Das System arbeitet ausschließlich mit Luft, die durch den Aufprall verteilt wird oder entweicht.

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Ohne Risiko hart trainieren

Aus vielen Sportarten sind die Airbags nicht mehr wegzudenken: Ski, Snowboard, Gymnastik, Bike, Skate oder Motocross. Die Landesysteme erlauben Trainings ohne Verletzungen, die Tricks wurden anspruchsvoller, die Trainingsintensität höher. Daneben werden die Airbagsysteme für Hollywood Stunts und Weltrekorde, für Feuerwehr, weitere Rettungsorganisationen, im Breitensport und im Hausgebrauch eingesetzt.

Die Oberflächen sind dem jeweiligen Bedarf angepasst, halten Reifen und Kanten stand und ermöglichen im Sport nicht nur eine weiche Landung, sondern auch, dass im Sport ein gelungener Trick mit Board, Bike oder Motorrad „ausgefahren“ werden kann.

Technike sitzt am Computer mit CAD-Programm
ORF

Vom Profisnowboarder zum Unternehmer

Gegründet wurde bagjump 2007 vom damaligen Snowboardprofi Martin Rasinger. Ihn störte, dass das Üben neuer Tricks oft von Verletzungen begleitet war. Seine ersten Airbags wurden als „Hüpfburg“ belächelt, aber als Snowboard-Nationalteams mit den Airbags Athleten aufs Stockerl brachten, stieg die Akzeptanz. Heute kommen die Kunden nicht nur aus dem Spitzensport, sondern auch aus der Industrie und der Raumfahrt.

Produkte für den Hausgebrauch

Die Airbags werden auch in Schulen eingesetzt, ihr Handling ist einfach, das Gewicht minimal. Sie sind weicher und leichter als Matten, zum Aufstellen genügen zwei Personen. Auch für Biker gibt es ein mobiles Produkt, das mit seiner abgeschrägten Landefläche realistische Trainingsmöglichkeiten für Amateure ermöglicht.

Kind springt im Turnsall vom Kasten auf Airbag
ORF
Airbags für Schulen brauchen wenig Stauraum und sind rasch aufgestellt: Matten schleppen war gestern.

Bagjump hat den Firmenhauptsitz im Gewerbegebiet von Hall in Tirol, dort sind zehn Mitarbeiter beschäftigt. Standorte gibt es auch in den USA und Wien, produziert wird in Bulgarien.