Virologin Dorothee von Laer
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Coronavirus

Von Laer mit Studie zu Mischimpfungen

Die Medizinische Universität Innsbruck startet eine Studie zur Auswirkung von Mischimpfungen. Wie Dorothee von Laer erklärte, wisse man aus Erfahrung mit anderen Impfstoffen, dass verschiedene Impfstofftypen den Schutz erhöhen.

In Deutschland wird es Frauen bis zum 60. Lebensjahr angeboten, den Impfstoff von Biontech/Pfizer zu verwenden, nachdem zuvor bei der ersten Impfung das Mittel von Astra Zeneca verwendet wurde. In Österreich sieht das Nationale Impfgremium diese Möglichkeit derzeit hingegen nicht vor.

Wie Dorothee von Laer vom Virologischen Institut der Medizinischen Universität Innsbruck sagte, seien bisher keine überraschenden, unerwünschten Wirkungen aufgetreten, aber es sei nicht so erfolgt, wie die Vorgangsweise, bei der zwei Mal hintereinander der gleiche Wirkstoff verimpft werde. Da es bislang keine größeren Studien dazu gebe, habe sich auch das Nationale Impfgremium in Österreich damit bisher nicht dafür ausgesprochen.

Virologin Dorothee von Laer
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Dorothee von Laer verspricht sich durch die Mischimpfung einen höheren Schutz gegen Fluchtvarianten

"Aber die Tatsache, dass sich Deutschland dafür ausgesprochen habe, spricht ja eigentlich dafür, dass man nicht davon ausgehen kann, dass irgendwelche überraschenden Nebenwirkungen auftreten“, sagte die Virologin.

Dorothee von Laer: Mischimpfungen sind oft wirksamer

Aus Erfahrung mit anderen Impfstoffen wisse man aber, dass sogenannte heterologe Impfungen – also Mischimpfungen – oft wirksamer als homologe Impfungen sind, so von Laer. Dies gelte insbesondere, wenn ein Vektor-Impfstoff involviert sei. Zwei Mal der gleiche Vektor-Impfstoff sei in der Regel deutlich weniger effektiv, als ein Vektor-Impfstoff, nach dem ein anderer Impfstofftyp verwendet werde.

Virologin Dorothee von Laer am Mikroskop im Labor
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Mischungen als möglicher Vorteil bei Fluchtvarianten

Gerade in Hinblick auf Fluchtmutanten des Coronavirus könnte die Mischimpfung des Schutz erhöhen, erklärte Dorothee von Laer. Man hoffe, dass der Astra Zeneca-Impfstoff, der an sich gut wirksam sei, aber nicht so gut gegen immunologische Fluchtvarianten schütze, durch eine Zweitimpfung mit einem anderen Impfstoff auch einen besseren Schutz gegen diese immunologischen Fluchtvarianten bekomme.

Dies könnte für die Zukunft von Vorteil sein, wenn man diese Mischimpfung als sicher und wirksam etabliere, erklärte Dorothee von Laer.