„Bereits vor Wochen habe ich mich bei der Bundesregierung für wohlüberlegte Öffnungen in den Bereichen Kultur, Sport, Gastronomie, Hotellerie und Bildung eingesetzt. Die heute präsentierten Öffnungsregelungen bringen uns Schritt für Schritt zurück zur Normalität", so Landeshauptmann Platter – mehr dazu in 19. Mai: Regeln für Öffnung präsentiert (news.ORF.at)
Hygienevorschriften bleiben erhalten
Allerdings sei weiterhin Umsicht geboten, so Platter: „Auch wenn es viele von uns nicht mehr erwarten können, wieder ins Gasthaus oder zu einem Konzert zu gehen, appelliere ich dazu, weiterhin Vorsicht walten zu lassen. Das Virus ist noch nicht besiegt."
Regelmäßiges Testen, FFP2-Masken und das Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln seien weiter Vorschrift, bis „durch die Impfungen die nötige Herdenimmunität erreicht werden könne“.
Bemühen um Chöre uns Blasmusik
Platter habe sich zudem in Abstimmung mit weiteren Landeshauptleuten für die Chöre und die Blasmusikvereine eingesetzt. Für ihre Arbeit solle es noch Anpassungen geben, meinte Platter: „Der Bundeskanzler und der Gesundheitsminister haben mir heute (Montag) versichert, dass es hier schnellstmöglich Lösungen geben wird, damit auch die klassischen Musikproben und Chorproben, wie wir sie in Tirol kennen, sehr rasch wieder möglich sein können und zwar ohne FFP2-Masken“.
„Reintesten“ als größte Herausforderung
Mit Freude, aber auch mit einem Stirnrunzeln kommentierten am Montag zwei Interessensvertreter in der Wirtschaftskammer die Ankündigung der fixen Öffnung. Alois Rainer, Sprecher der Tiroler Gastronomie meinte, man freue sich über diesen Termin. Indoor sind dann vier Erwachsene aus vier verschiedenen Haushalten plus Kinder, Outdoor zehn Personen plus Kinder erlaubt. Damit könne man schon etwas anfangen, sagte Rainer. Es sei zumindest ein Start. Allerdings seien Familienfeiern, Taufen, Hochzeiten etc. weiter nicht möglich, und es gebe speziell am Land viele Gasthäuser, die sich darauf spezialisiert haben.
Auch sei das „Reintesten“ eine der „größten Herausforderungen“, so der Gastro-Sprecher: „Man braucht unter Umständen bei den halben Sitzplätzen einen Mitarbeiter mehr, um die Testergebnisse zu kontrollieren. Aber ich denke, dass wir das mit dem grünen Pass oder einer digitalen Lösung möglichst schnell umsetzen werden können.“ Dazu müsse aber das öffentliche Testangebot bestehen bleiben. Ein Konzept für Testungen vor Ort würde die Sache erschweren, meinte Rainer.
Start mit „gezogener Handbremse“
Mario Gerber, Sprecher der Tiroler Hotellerie in der Wirtschaftskammer sprach von einem „Start mit angezogener Handbremse“. Man freue sich „endlich wieder aufsperre zu dürfen“, aber die erste Zeit des Öffnens laufe noch sehr bürokratisch ab. „Die Sicherheit der Gäste steht an erster Stelle. Wir werden in den Hotels testen und das wird eine Zeit brauchen, bis das eingespielt ist. Wir sind ein Top-Tourismusland. Wir starten mit der Handbremse, aber das ist der Preis, damit wir schon jetzt öffnen dürfen und nicht erst am 1. Juli.“
Die Reisefreiheit sei noch ein wichtiger Punkt, meinte Gerber. Vonseiten Österreichs würden die Beschränkungen fallen, jetzt müsse man die Kernmärkte wie etwa Deutschland bearbeiten, um uneingeschränktes Reisen zu ermöglichen. Es finde bereits eine „rege Buchung“ statt, meinte Gerber, allerdings sei das von Region zu Region verschieden. Es gebe Betriebe, in denen sich schon viele Gäste angemeldet haben, und andere, die vermutlich nicht vor dem 1. Juli öffnen werden. Für die Stadthotellerie sagte Gerber „noch einen ganz schwierigen Sommer“ voraus, nachdem noch keine Congresse, Seminare etc. stattfinden dürfen.