Downhill-Bike in der Innsbrucker Hungerburgbahn
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Chronik

Radmitnahme in Hungerburgbahn ganztägig

Die Hungerburgbahn in Innsbruck nimmt ab Mitte Mai wieder ganztägig Fahrräder mit. Vor zwei Jahren war die Situation rund um die Mitnahme von Downhill-Bikes auf die Nordkette eskaliert, vorübergehend wurde der Radtransport eingestellt. Inzwischen wird das Angebot wieder ausgebaut.

Es war das massive Aufkommen von Downhillern inklusive Übergriffen auf das Bahnpersonal, das vor zwei Jahren zu einer Notbremse durch die Nordkettenbahnen führte. Vertreterinnen und Vertreter der Bike-Szene beklagten andererseits die unkooperative Vorgangsweise durch Bahnbedienstete. Nach einem zwischenzeitlichen Stopp für die Fahrradmitnahme in der Hungerburgbahn wurden Regeln erarbeitet, die zumindest einen eingeschränkten Radtransport ermöglichten – mehr dazu in Hungerburgbahn nimmt Downhiller wieder mit.

Erweitertes Angebot ab Mitte Mai

Wie die Nordkettenbahnen am Freitag bekanntgaben, wird das Angebot ab 14. Mai erweitert. War die Radmitnahme in der Hungerburgbahn in der Kernzeit zwischen 10.00 und 15.00 Uhr lange überhaupt nicht möglich, so gibt es ab Mitte Mai keine zeitliche Beschränkung mehr. Allerdings braucht es für die Radmitnahme zu Stoßzeiten ein spezielles Ticket.

Vor 10.00 Uhr in der Früh und nach 16.30 Uhr ist die Radmitnahme künftig aber gratis, und zwar nicht nur in der Standseilbahn von Innsbruck hinauf zum Stadtteil Hungerburg, sondern auch in der Seilbahn weiter auf die Seegrube. Die Downhill-Strecken auf der Hungerburg sind ein Magnet für Biker.

Zug der Hungerburgbahn bei Station
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Die Hungerburgbahn ist zu Stoßzeiten oft dicht besetzt, der Fahrradtransport sorgte in der Vergangenheit für Nutzungskonflkte

Neben Bikern sollen Hungerburg-Bewohner profitieren

Das erweiterte Angebot für die Radmitnahme wurde laut Nordkettenbahnen-Chef Thomas Schroll auch im Hinblick auf „den hoffentlich wieder anlaufenden Tourismus“ geplant. Damit sollen Radsportlern zusätzliche Möglichkeiten geboten werden, ins Naherholungsgebiet auf die Nordkette zu gelangen.

Gleichzeitig sollen aber auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils Hungerburg profitieren, die etwa mit dem Rad in die Stadt fahren und dann samt Rad mit der Standseilbahn wieder zurück nach Hause wollen.

Hungerburgbahn mit Downhill-Bikes und Passagieren
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Mit Fahrrädern in der Kabine kann es in der Hungerburgbahn schnell eng werden

Bis zu zwölf Räder

Die Nutzungskonflikte der Vergangenheit hätten sich aus der Multifunktion der Hungerburgbahn ergeben, die nicht nur Ausflugsbahn, sondern auch Nahverkehrsmittel sei, so Bahn-Chef Schroll. Darüber hinaus habe es eine massive Zunahme von Downhillern gegeben. Deshalb habe es Regeln für die Radmitnahme gebraucht. Inzwischen können mit der Hungerburgbahn auch zwölf Räder mitgenommen werden, früher waren es maximal vier pro Bahngarnitur.

Weiterhin bestehen bleibt das Angebot der Innsbrucker Verkehrsbetriebe mit ihrer Busverbindung hinauf zum Stadtteil Hungerburg. Die Busse sind hinten mit Radträgern ausgestattet. Auch im Businneren können Räder mitgenommen werden, allerdings nur außerhalb der Stoßzeiten.