Mit Dienstag wechselt der bisherige Landtagsvizepräsident Anton Mattle vom Tiroler Landtag in die Landesregierung. Er wird Nachfolger von Patrizia Zoller-Frischauf als Wirtschaftslandesrat – mehr dazu in Porträt: Quereinsteigerin und Polit-Profi. Ihm folgt mit Sophia Kircher die Landesobfrau der Jungen Volkspartei.
SPÖ will Kandidatin mit mehr Erfahrung
Die Oppositionsparteien wollen in diesem Amt jedoch eine Person mit mehr Erfahrung, die SPÖ nominierte daher die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik als erste Landtagsvizepräsidentin. Sie ist seit 2003 Mitglied des Tiroler Landtags.
Eines der höchsten Ämter im Land müsse von einer erfahrenen und kompetenten Person ausgeübt werden, die den Landtag und die parlamentarischen Prozesse kenne und beherrsche, hieß es in der Begründung der SPÖ, die die Nominierung Sophia Kirchers als parlamentarischen Affront bezeichnete.
FPÖ will Blanik unterstützen
Die Tiroler FPÖ will Blanik jedenfalls unterstützen. „Gerade das Amt als Mitglied des Präsidiums eines parlamentarischen Gremiums verlangt lange politische Erfahrung und große diplomatische Fähigkeiten“, sagte Landesparteiobmann Markus Abwerzger. Kircher sei erst seit 2018 Abgeordnete, „ich fürchte, sie würde in dieser Funktion von der eigenen Partei verheizt“, meinte Abwerzger.
Grüne wollen geschlossen für Kircher stimmen
Die übrigen Oppositionsparteien wollen die Nominierung Blaniks unterstützen. Auch sie drängen auf Erfahrung im Umgang mit Landtagsprozessen. Teile der Opposition hoffen, dass auch der eine oder andere Mandatar der Grünen sich dieser Argumentation anschließen werde. Doch dieser Hoffnung erteilte Klubobmann Gebi Mair eine Abfuhr: Die grüne Landtagsfraktion werde geschlossen für die ÖVP-Kandidatin Kircher stimmen.