Großtraktor fährt mit Anhänger auf Straße
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Verkehr

Großtraktoren: Werben um Rücksichtnahme

Großtraktoren wirken auf andere Verkehrsteilnehmer mitunter wie motorisierte Ungetüme. Mit einer Plakataktion in 30 Gemeinden will das Land bei Fahrern solch großer Traktoren für mehr Rücksichtnahme gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern werben.

In den vergangenen fünf Jahren stieg der Traktorenbestand in Tirol um fast acht Prozent auf rund 28.500. Dabei kommen solche Großtraktoren in vielen Bereichen zum Einsatz. „In der Landwirtschaft sind sie eher die Ausnahme als die Regel, aber es gibt sie natürlich auch – gerade im überbetrieblichen Einsatz oder auch im Winterdienst“, sagte LHStv Josef Geisler (ÖVP).

Da die Feldarbeit oft unter großem Zeitdruck innerhalb weniger Tage oder gar Stunden auch am Abend und am Wochenende erledigt werden muss, ersuchte Geisler die Bevölkerung um Verständnis.

Große Maschinen rufen Unbehagen bei Bevölkerung hervor

Zugleich seien die Lenker der Großtraktoren ihrerseits aufgerufen, Rücksicht zu nehmen. Angelehnt an die großen Reifen wünscht sich die Politik mit der Kampagne auch großes Verantwortungsbewusstsein. „Großtraktoren rufen bei der Bevölkerung einfach Unbehagen hervor, insbesondere wenn man im Ortsgebiet mit Anhänger oder der Erntemaschine unterwegs ist“, so Geisler.

Im Rahmen des Informationsschwerpunkts des Landes werden unter dem Titel „Große Reifen. Große Verantwortung.“ an ausgewählten Orten Tafeln, die einen Reifen eines Großtraktors und ein Kind in Echtgröße zeigen, aufgestellt. So werden die Größenverhältnisse auf einen Blick sichtbar.

Ingrid Felipe und Josef Geisler stehen vor einem Plakat, das einen Schüler vor einem Traktor zeigt
Land Tirol/Liebl
Ingrid Felipe und Josef Geisler rufen die Fahrer von Großtraktoren zu besonderer Rücksichtnahme auf.

Einsatzmöglichkeit neben der Landwirtschaft beschränken

Auch abseits der Landwirtschaft sind viele der Großtraktoren im Einsatz. So sind beispielsweise Transporte im Baugewerbe lukrativ, und sie unterliegen nicht den Fahrbeschränkungen – wie etwa Lkws am Wochenende. Aber es werde über gesetzliche Anpassungen auf Bundesebene zumindest diskutiert, auch über die Altersfrage. Derzeit kann man mit Großtraktoren ab 16 Jahren fahren. Hier überlege man, ob es künftig für größere Traktoren eventuell eine Stufenvariante geben könne, erklärte LHStvin. Ingrid Felipe (Grüne).

„Es ist die Frage, wie man die gewerbliche Nutzung sinnvoll einschränken, sodass die landwirtschaftliche Arbeit zum gegebenen Zeitpunkt erledigt werden kann, aber die anderen Transportgeschäfte zur geregelten Zeit durchgesetzt werden können“, betonte Felipe.