Virologin Dorothee von Laer am Mikroskop im Labor
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Coronavirus

Von Laer übernimmt PCR-Test-Auswertung

Das Institut für Virologie der Medizinischen Universität Innsbruck unter der Leitung von Dorothee von Laer übernimmt das Auswerten der PCR-Tests. Das teilte das Land am Donnerstag mit, nachdem es am Vortag die Zusammenarbeit mit der HG Pharma beendet hatte.

Das Institut übernehme diese Arbeit vorläufig, bis es zu einer Neuvergabe der Leistungen nach einer europaweiten Ausschreibung komme, teilte das Land mit. Das Team um von Laer wird zudem umgehend eine Validierung der PCR-Testungen der HG Pharma vornehmen.

Es sei ihr wichtig festzuhalten, dass es nach aktueller Erkenntnis bei den Befundungen bei HG Pharma zu keinen falschen Ergebnissen gekommen sei, was den Nachweis des Coronavirus betrifft. "Es gab also nach unserer Kenntnis keine falsch positiven oder falsch negativen Ergebnisse. Das heißt, die Menschen, die einen PCR-Test gemacht haben und dort positiv getestet wurden, können davon ausgehen, dass sie auch tatsächlich positiv waren“, informierte von Laer.

Virologin Dorothee von Laer
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Dorothee von Laer

Nachschärfen bei PCR-Mutationsanalyse bis Wochenende

Aktuell gehe es vor allem darum, bei der PCR-Mutationsanalyse noch nachzuschärfen. Bei den derzeit noch untersuchten Proben gelte es zu klären, ob die neue britische Fluchtmutation oder die herkömmliche zuerst in Großbritannien nachgewiesene Mutation B.1.1.7 vorliege. Das sollte bis Ende der Woche in enger Abstimmung mit der AGES geklärt werden können, so die Virologin.

Die Personen, die in den letzten Tagen, Wochen oder Monaten ein positives Covid-19-Testergebnis erhalten hätten, könnten nach derzeitigem Kenntnisstand auch sicher sein, dass sie mit dem Coronavirus infiziert waren, teilte Elmar Rizzoli vom Coronavirus-Einsatzstab des Landes Tirol mit.

Zehnfacher Anteil der britischen Fluchtmutante in Tirol

Geprüft wird derzeit bei der AGES, ob es sich bei 2.000 Proben um die herkömmliche britische Mutation B.1.1.7 oder die neue britische Fluchtmutation handelt. Mit Stand Mittwoch bestätigte die AGES bei 313 dieser Proben das Vorliegen dieser neuen britischen Fluchtmutation, bei 189 Fällen gab es keinen Nachweis auf die neue britische Fluchtmutation. Allein diese bisher bestätigten Zahlen lassen darauf schließen, dass in Tirol im Vergleich zum restlichen Österreich der zehnfache Anteil dieser neuen britischen Fluchtmutation vorherrschte, so Rizzoli.

Im Rahmen einer inneren Revision prüfen die Fachabteilungen derzeit zudem, ob die vereinbarten Vertragsinhalte vom Vertragspartner HG Pharma auch eingehalten wurden.

Land beendete Zusammenarbeit mit HG Pharma

Das Land Tirol wird die Zusammenarbeit mit Ralf Herwig von HG Pharma beenden. Das gab Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) bei einer Pressekonferenz in Innsbruck begannt. Das Land hatte ohne Ausschreibung PCR-Labortests an dieses Unternehmen vergeben – mehr dazu in Land beendet Zusammenarbeit mit HG Pharma.