Ausschlag für die Diskussion gaben drei Regelungen, die in der Satzung der Gras festgeschrieben sind. Junos werfen den grünen Studierenden vor, sogenannte Cis-Männer zu benachteiligen. Ein Paragraf der Satzung sieht nämlich vor, dass Spitzenkandidatinnen der Bundespartei nur „FLINT-Personen“ sein können. Also Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre und trans Personen.
„Absurde Exklusionspolitik hat in der Uni nichts verloren“
Cis-Männer:
Als Cis oder Cisgender werden diejenigen bezeichnet, deren Geschlechtsidentität dem Geschlecht entspricht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde.
Cis-Männer würden für die Position als Spitzenkandidat nicht in Frage kommen. Die Satzung behandelt zwar die Vorgangsweise der Bundespartei, auf Nachfrage bei den Gras heißt es, dass diese Regelung aber auch auf lokaler Ebene, also in Innsbruck, umgesetzt werde.
„Bei der Gras entscheidet das Geschlecht, ob man Spitzenkandidatin werden kann. Bei der Gras können sich nicht alle Personen gleichermaßen an Diskussionen beteiligen. Diese absurde Exklusionspolitik hat in der Uni und in der ÖH nichts verloren“, kritisiert Lukas Schobesberger, Junos-Spitzenkandidat in Innsbruck.
Gras: Regelung nur ein „Zwischenschritt“
„Dieser Schritt, dass wir Führungspositionen eher an Frauen und FLINT-Personen übergeben, ist ein notwendiger Zwischenschritt. Das ist das, was viele missverstehen“, kontert Felicia Ladig, Gras-Spitzenkandidatin in Innsbruck. Man wolle damit dem Patriarchat entgegenwirken, FLINT-Personen zu bevorzugen, sei aber nicht das langfristige Ziel.
FLINT Personen:
Der Begriff „FLINT“ steht für Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre und trans Personen.
Die Entscheidung, FLINT-Personen zu bevorzugen, haben man bei den Gras gemeinsam mit Cis-Männern getroffen. „Das ist nur notwendig, damit wir irgendwann eine Chancengleichheit bekommen“, so Ladig. Auch innerhalb ihrer Fraktion merke man, dass sich Männer gerne in den Vordergrund drängen und Meinungen von Frauen oft eher zweitrangig seien.