Maibaum
ORF.at/Christian Öser
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Politik

„Tag der Arbeit“ mit besonderer Bedeutung

Der 1. Mai steht traditionell im Zeichen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Aufgrund der Pandemie und der damit einhergehenden hohen Arbeitslosenquote habe der „Tag der Arbeit“ eine besondere Symbolwirkung. Die schwierige Arbeitsmarktsituation steht dieses Jahr im Fokus.

Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer würden das Land seit über einem Jahr am Laufen halt, betont Tirols ÖGB Vorsitzender Philip Wohlgemuth. Die Pandemie hätte zugleich aber auch die Schwachstellen im System – von sozialer Ungleichheit über ungleiche Arbeitsverteilung bis hin zur unfairen Bewertung der Arbeit – aufgezeigt.

Der ÖGB fordert einmal mehr eine Absicherung auf breiter Basis, etwa in Form eines höheren Arbeitslosengeldes sowie einen leichteren Zugang zu Sozial- und Fördersystemen. Zudem appelliert Wohlgemuth an die Belegschaft, als starke Stimme im Betrieb, einen Betriebsrat zu gründen.

Geld für Arbeitsplätze in die Hand nehmen

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) und seine ParteikollegInnen, Arbeitslandesrätin und AAB Landesobfrau Beate Palfrader sowie Tirols Arbeitskammerpräsident Erwin Zangerl, wollen sich im Schulterschluss gegen die Arbeitslosigkeit einsetzen. Zangerl plädiert angesichts der dramatischen Arbeitsmarktsituation dafür, Geld in die Hand zu nehmen, um Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen.

Dass viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land nicht arbeiten dürften bzw. könnten, andere in systemrelevanten Berufen wiederum an ihre Grenze stoßen würden, sei am diesjährigen „Tag der Arbeit“ besonders symbolträchtig. Palfrader verweist auf das vom Land beschlossene Arbeitsmarkförderungspaket. Mehr dazu in Millionenpaket für Wirtschaft und Arbeit.

Auf Vorkrisenniveau aufschließen

Platter sieht den 1. Mai als klaren Auftrag, auch jenen eine Perspektive zu bieten, die ihren Arbeitsplatz in der inzwischen über ein Jahr andauernden Krise verloren haben und will in Tirol so rasch wie möglich auf das Vorkrisenniveau aufschließen.

Wirtschaftskammerpräsident Christoph Walser erinnert an den drastischen Rückgang der unselbständig Beschäftigten von 267.390 auf 221.612 in Tirol, sieht die geplanten Öffnungsschritte im Mai aber als Riesenschritt in Richtung Normalität. Die Themen Regionalisierung und Digitalisierung hätten sich in der Krise bereits stark weiterentwickelt und würden auch für die Zukunft große Chancen bieten.

„Gerechtigkeit darf nicht verloren gehen“

Tirols SPÖ-Vorsitzender Georg Dornauer mahnt Gerechtigkeit ein und verweist darauf, dass die Schere zwischen Arm und Reich gerade in der Pandemie nicht weiter aufgehen dürfe. Der „Tag der Arbeit“ stünde dieses Jahr im Zeichen des Kampfes um jeden einzelnen Arbeitsplatz. Die Politik sei gefordert, Jobs zu sichern und neue zu schaffen.

Dornauer spricht sich für staatliche Investitionen in Unternehmen aus, die noch schwere Zeiten vor sich haben. Es brauche zudem eine Joboffensive, eine Stärkung des Sozialstaats und einen bedingungslosen Einsatz für soziale Gerechtigkeit, so Dornauer. Die SPÖ Tirol begeht den 1. Mai dieses Jahr erneut ausschließlich online.