Der Lansersee in der Nähe von Innsbruck
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Tourismus

Pfingst-Buchungen in Tirol gut angelaufen

Nach den angekündigten Öffnungen für die Woche vor Pfingsten nehmen die Buchungen in den Tiroler Hotels zu. Die Nachfrage steige, „aber nicht extrem“, so Spartenobmann Mario Gerber. Nach der langen Schließzeit würden sich trotz noch bestehender Unsicherheiten auch Urlauber aus dem Ausland ankündigen.

Wie ein Rundruf der Austria Presse Agentur (APA) ergab, dürften viele Hotels in Tirol zu Pfingsten gut gebucht sein. Der Großteil der Gäste komme dabei aber noch aus dem Inland, erklärt Gerber. Die positive Buchungslage zu Pfingsten sei nicht auf bestimmte Regionen konzentiert, sondern beziehe sich eher auf arrivierte Hotels.

Bei der Tirol Werbung heißt es, dass die Bekanntgabe der Öffnungsschritte „zu vermehrten Anfragen und konkretem Buchungsinteresse der Gäste für den Sommer“ geführt habe. Entscheidend seien dabei Stornobedingungen und die Situation bei den Reisewarnungen – vor allem mit Blick auf Tirols wichtigsten Markt Deutschland.

Situation für Städtetourismus schwieriger

In der Stadt Innsbruck dürfte die Situation jedoch wesentlich herausfordernder werden als in den ländlichen Regionen. „Wir sind froh, dass wir wieder aufsperren dürfen“, so der Innsbrucker Hotelier August Penz gegenüber der APA. Er berichtet, dass sein Hotel über Pfingsten zu unter zehn Prozent ausgelastet sei, auch die Buchungslage für den Sommer sei nicht gut. Doch davon dürfe man sich „nicht irritieren“ lassen. Denn kurzfristige Buchungen seien im Städtetourismus üblich und Werbekampagnen würden jetzt erst anlaufen.

Um eine Stadt zu besuchen, brauche es „Motive, Anlässe“, nämlich Veranstaltungen, Konzerte oder Ähnliches. Zudem finden auch noch kaum Geschäftsreisen statt, so Penz weiter. In Innsbruck seien außerdem die internationalen Gäste von außerhalb der EU im Sommer wesentlich, „und die wird es heuer auch noch nicht geben“, glaubt der Hotelier. Daher hoffe man auf Gäste aus Österreich und Europa.

Rezeption in Hotel
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Die Hotels in Innsbruck hoffen, dass auch der Städtetourismus nach der Langzeitsperre wieder anspringt

Ähnlich sah das auch der Innsbrucker Tourismusverband. Die Buchungslage sei derzeit schwer einschätzbar, da insbesondere in der Stadt mit vielen kurzfristigen Buchungen zu rechnen sein werde. Entscheidend seien die Reisebeschränkungen in den Herkunftsmärkten, mögliche Quarantäne-Auflagen und auch die Flexibilität der Stornobedingungen bei den Vermietern. In der Region Innsbruck müsse man zwischen Stadt- und Ferienhotellerie unterscheiden. Außerhalb der Stadt gehe man von einer guten Buchungslage aus, sobald Reisen wieder möglich sei. In Innsbruck selbst sei es schwieriger. Die Stimmungslage im Städtetourismus sei generell noch sehr verhalten.

Buchungslage

In der Tourismusregion Wilder Kaiser sei die Buchungslage für die ersten sechs Wochen „besser als erwartet“, bilanziert Lukas Krösslhuber, Geschäftsführer des Tourismusverbandes. Dennoch wollen nicht alle Unterkünfte aufsperren. Große Hotels und Privatzimmervermieter werden gleich aufmachen, „aber die mittlere Ebene überlegt noch, ob sie ganz öffnet“. Er ging davon aus, dass zwei Drittel der Betten der Vorsaison am Markt sein werden, die seien aber in der ersten Zeit „zu mehr als 50 Prozent ausgelastet“.

Wilder Kaiser Panorama
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Rund um den Wilden Kaiser ist die Buchungslage besser als erwartet

Die Hotels rund um den Wilden Kaiser bieten großzügige Stornobedingungen an: Bis zu 48 Stunden vorher könne eine Reise storniert werden, sagte Krösslhuber. Eine Entwicklung, die dem Spartenobman Mario Gerber jedoch „Sorge bereitet“. Dass dies in Pandemiezeiten so gemacht werde, verstehe er. Doch das sollte nicht so bleiben, denn „solche Stornofristen führen zu wirtschaftlichen Einbußen“, gibt er zu bedenken.