Menschen auf Einkaufsstraße
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Coronavirus

Spray aus Tirol tötet Viren im Mund

Der Mundspray des Unternehmens Ökopur aus Hall in Tirol bietet offenbar Schutz gegen die Infektion mit dem Coronavirus. Bei Testreihen in einem Speziallabor der MedUni Innsbruck löschte der Spray Coronaviren teilweise vollständig aus. Er könnte somit eine Art Schutzschicht im Körper bilden.

Impfungen gelten derzeit als das wirksamste Mittel, um die Pandemie zu beenden. Gleichzeitig wird aber auch auf der ganzen Welt nach Medikamenten gesucht, die einen schweren Verlauf heilen oder verhindern können. Solche Medikamente, die die Coronaviren im Körper einfach auslöschen, bevor es zu einer Infektion kommt, gibt es bisher nicht.

Untersuchung im Labor am Modell eines Lungengewebes

In einem Speziallabor der MedUni Innsbruck kommt immer wieder das Modell eines Lungengewebes zum Einsatz, berichtet Wilfried Posch vom Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie. Mehrere Sprays seien dort in den letzten Monaten getestet worden. Dabei werde vor allem die Infektiosität untersucht. „Die Substanzen werden direkt gesprüht und zu den Viren gegeben. Nach einer bestimmten Einwirkzeit wird das gesamte auf menschliche Zellen gegeben. Diese werden dann untersucht, ob sie infiziert wurden oder nicht“, erläutert Posch.

Bei Testreihen bis zu 100 Prozent der Viren eliminiert

Gute Ergebnisse erzielte ein Mundspray der Haller Firma „Ökopur“. Bei den ersten Testreihen wurden die Coronaviren von dem Mundspray so gut wie eliminiert, berichtet Posch. „Wenn man sie bis zu einer Minute einwirken lässt, kann man eine sehr hohe Reduktion der Virus-Infektiosität nachweisen. Wir haben das sogar bis zu 100 Prozent gesehen.“

Dieser Mundspray könnte also eine Art Schutzschicht im Körper bilden. Damit könnte es beispielsweise verwendet werden, wenn Menschenmengen nicht zu vermeiden sind – etwa vor einer Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Kein Allheilmittel, aber zusätzlicher Schutz zur Maske

Diese Sprays seien kein Heilmittel. Sie würden eher dazu dienen, das Übertragungsrisiko zu minimieren, sie seien ein zusätzlicher Schutz zur Maske, so Posch.

Die MedUni Innsbruck will jetzt weitere Tests mit dem Mundspray vornehmen. Bei der Herstellerfirma in Hall ist man bereits optimistisch. Man habe bereits die Produktionskapazitäten ausgebaut, heißt es.