„Wir werden jetzt die Gangart ein bisschen verschärfen“, kündigte Stadtpolizeikommandant Romed Giner am Montag an. Besonders am sogenannten „Sonnendeck“ – ein Platz bei der Universität am Inn, wo sich junge Menschen besonders gerne treffen, werde ins Visier genommen.
Fete mit Dutzenden Anzeigen
Am Wochenende wurden dort bei Polizeikontrollen 69 Anzeigen wegen der Ausgangsbeschränkungen und elf Anzeigen aufgrund des fehlenden Abstandes ausgesprochen, berichtete Giner. Zudem stellte man bei 81 Personen die Identität fest, um zu überprüfen, ob sie im selben Haushalt wohnen würden – mehr dazu in Party mit rund 200 Leuten aufgelöst.
Nun versuche man, die Situation mit einer „dauernden Bestreifung des Sonnendecks“ in den Griff zu bekommen. „Um Präsenz zu zeigen“, so Giner, der aber auch Verständnis dafür zeigte, dass es die Menschen bei schönem Wetter nach draußen ziehen würde.
Studenten leiden besonders unter Einschränkungen
Der ORF Tirol berichtete indes am Montag von einer Umfrage der ÖH Innsbruck, die im März durchgeführt worden war. Demnach meinten über 60 Prozent, dass sie Probleme haben, neue Freunde zu finden. Viele Erstsemestrige seien nur ein oder zwei Mal an der Universität gewesen. Fast 70 Prozent gaben an, dass sie öfter depressive oder traurige Phasen erleben würden als vor der Pandemie. „Obwohl wir Sündenbock sind, wird einfach viel zu wenig nach außen getragen, dass wir auch Leidtragende in der Krise sind“, sagte ÖH-Vorsitzender Johann Katzliner etwa in Bezug auf den Arbeitsmarkt – mehr dazu in Studierende als Sündenböcke der Pandemie.
Unerlaubte Treffen werden mehr
In ganz Tirol wurden am Wochenende 178 Anzeigen und 16 Organstrafmandate ausgesprochen, hieß es von der Polizei. Bei einer Outdoor-Party am Inn waren es 60 Anzeigen und einige Organstrafmandate – ein Großteil der Besucher flüchtete nach Eintreffen der Polizei gegen 22.00 Uhr.