Blick auf Telfer Pfarrkirche
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Coronavirus

Telfs will CoV-Zahlen in den Griff bekommen

In der Marktgemeinde Telfs steigt derzeit die Zahl der Corona-Infektionen. Jetzt will man so viel wie möglich testen, um das Virus einzudämmen und die Situation bis zum Beginn der geplanten bundesweiten Lockerungen unter Kontrolle zu haben.

Telfs ist die drittgrößte Gemeinde Tirols und hat derzeit auch nach Innsbruck und Kufstein die dritthöchsten Infektionszahlen Tirols. Samstagabend wurden 105 Infizierte gezählt. Bürgermeister Christian Härting glaubt, dass zum einen eine gewisse Coronamüdigkeit da sei „und sich die Leute deshalb nicht mehr so stark an die Regeln halten.“ Zum anderen hätten sich die Leute durch die eher kühle Witterung in den vergangenen Wochen vermehrt in den Innenräumen aufgehalten. Im Herbst habe man schon über 200 Infizierte gehabt, erinnert Härting. Auffallend sei jetzt im Frühjahr, dass viele Jüngere infiziert seien und häufig Kindergärten und Schulen betroffen sind. Dadurch würden die Infektionen in die Familien hineingetragen, so der Telfer Bürgermeister.

Mit dem Aufruf zum Testen will man die Zahlen wieder in den Griff bekommen. Die Kapazitäten wurden von 90 möglichen Tests pro Stunde auf 120 ausgeweitet. Rund 1.000 Personen pro Tag würden zum Nasenabstrich kommen.

Bürgermeister Christian Härting beim Coronatest
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Auch Bürgermeister Christian Härting (ÖVP) ließ sich am Samstag testen

Ausreisekontrollen wären besonders aufwendig

Mit einer erhöhten Anzahl an Tests soll auch eine Ausreisetestpflicht verhindert werden – aufgrund der Lage der Markgemeinde mit über zehn möglichen Zu- und Abfahrten wäre eine solche auch besonders schwer zu kontrollieren, so Härting.

Hinsichtlich der angekündigten Öffnungen Mitte Mai ist der Bürgermeister optimistisch: „Bis zum 19. Mai sind es Gott sei Dank noch dreieinhalb Wochen. Natürlich müssen sich die Leute an die Maßnahmen halten. Es geht darum, dass wir bis zum 19. Mai eine geringere Inzidenz und weniger Infizierte haben.“ Es gehe einmal mehr ums Durchhalten. Und es überwiegt der Optimimus, dass die Zahlen in Telfs bald wieder sinken.

Infektionen vor allem in Ballungszentren

Infektionen würden derzeit vor allem in den Ballungszentren verzeichnet werden, so Elmar Rizzoli, Leiter des Corona-Einsatzstabs und nennt diesbezüglich neben Telfs auch die Landeshauptstadt Innsbruck, Kufstein, Lienz und Reutte. Dort hätten sich nicht zuletzt u.a. aufgrund von Feierlichkeiten Cluster gebildet, sowohl bei Firm- und Erstkommunionsfeiern als auch im Zuge des Ramadan.