Michael Schwendinger (VCÖ), LHStvin Ingrid Felipe und Rene Zumtobel (ÖBB)
Land Tirol/G. Berger
Land Tirol/G. Berger
Verkehr

Klimaschonende Mobilitätsprojekte gesucht

„Aufbruch in der Mobilität“- das ist das Motto für den heurigen VCÖ-Mobilitätspreis Tirol. Gesucht werden Projekte, die den Autoverkehr reduzieren, das Klima schonen und die Mobilität in Tirol nachhaltig verbessern.

Während die Zahl der Diesel-Pkw in Tirol 2020 zum dritten Mal in Folge zurückgegangen ist, ist die Zahl der E-Pkws um die Hälfte gestiegen. Bereits mehr als 5.000 Pkws mit Tiroler Kennzeichen fahren ausschließlich mit Strom, Tendenz steigend. VCÖ-Experte Michael Schwendinger sieht den Beginn eines neuen Mobilitätszeitalters: „Neben der Veränderung hin zu emissionsfreien Antrieben gibt es noch weitere Transformationsprozesse. Homeoffice und Videokonferenzen werden zur Verkehrsvermeidung beitragen, das Fahrrad wird wichtiger und Sharing-Angebote und neue Mobilitätsdienstleistungen werden deutlich zulegen.“

Fahrradboom durch Corona-Krise

Die Coronakrise habe zahlreiche erfreuliche Entwicklungen und Mobilitätstrends beschleunigt, wie LHStvin und Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Grüne) erklärte. Tirol erlebe einen regelrechten Fahrradboom und multimodale Mobilitätsformen würden immer beliebter. Der heurige VCÖ-Mobilitätspreis Projekte vor den Vorhang holen, die den Kfz-Verkehr reduzieren, das Klima schonen und zugleich die Mobilität nachhaltig verbessern.

Bus, Zug, Straßenbahn
VVT
Der Um- und Einstieg in die Öffis soll noch leichter werden

Weniger Abgase durch verknüpfte Öffis

Der öffentliche Verkehr bilde mit seinen unterschiedlichen Angeboten das Rückgrat hinzu einer klimafreundlicheren Mobilität, wie der Regionalmanager der ÖBB-Personenverkehr AG, Rene Zumtobel festhielt. Attraktive Schienenangebote und eine gute Infrastruktur seien der Schlüssel für zufriedene Kundinnen und Kunden. Eine durchgängige Mobilitätslösung für Einheimische und Gäste von Tür zu Tür werde immer wichtiger.

Gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Tirol (VVT) und der Tirol Werbung investieren die ÖBB daher in Car-Sharing und gemeinsam mit dem Land Tirol in attraktive Radabstellmöglichkeiten sowie Shuttle-Verkehre zu den Bahnhöfen. Der CO2-Ausstoß bei einer 1.000 Kilometer langen Reise mit der Bahn könne durch so einen Umstieg, im Vergleich mit einem durchschnittlichen Benzin- oder Diesel-Auto, um 96 Prozent reduziert werden, hieß es.

Projekte für klimaverträgliche Mobilität gesucht

Der VCÖ-Mobilitätspreis Tirol steht heuer unter dem Motto „Aufbruch in der Mobilität“. Teilnehmen können Unternehmen, Start-Ups, Gemeinden, Städte und Bezirke, Schulen, Fachhochschulen, Universitäten, Forschungseinrichtungen, Vereine, Studierende, Initiativen und auch Privatpersonen. Beispielsweise können Projekte eingereicht werden, die es der Bevölkerung erleichtern, Alltagswege aktiv zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen oder Projekte, die das öffentliche Verkehrsangebot für die Bevölkerung allgemein oder für Pendlerinnen und Pendler oder für Urlaubsgäste verbessern. Auch Projekte für eine verkehrssparende Raumordnung und Siedlungsentwicklung sowie emissionsfreie Zustelldienste und Transportlösungen sind gesucht.

Die Einreichungen zum VCÖ-Mobilitätspreis Tirol werden von einer Fachjury bewertet und im September ausgezeichnet. Der VCÖ-Mobilitätspreis Tirol wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Tirol und den ÖBB durchgeführt und auch von der TIWAG unterstützt. Einreichfrist ist der 1. Juni 2021. Einreichunterlagen und Informationen zum Mobilitätspreis Tirol gibt es auf der Internetseite des VCÖ oder unter der Telefonnummer (01) 893 26 97.