Barbara Hundegger und Beate Palfrader
Land Tirol/Pichler
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Kultur

Barbara Hundegger erhält Literaturpreis

Die Tiroler Autorin Barbara Hundegger bekommt im Rahmen der Österreichischen Literaturpreise den Kunstpreis 2021. Das gab Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer am Donnerstag bekannt. Die Jury lobte Hundeggers „Sprachmächtigkeit“.

Die in Hall geborene und in Innsbruck lebende Barbara Hundegger wurde bereits 2020 mit dem Landespreis für Kunst ausgezeichnet. Jetzt folgt der Österreichische Kunstpreis für Literatur der Republik. Dieser wird für das literarische Gesamtwerk einer österreichischen Autorin bzw. eines österreichischen Autors vergeben und ist mit 15.000 Euro dotiert.

Hundegger treibt „lyrische Traditionen weiter“

„Barbara Hundegger setzt in ihrer sprachmächtigen Arbeit die Poesie als Instrument ein, um einen offenen, klaren Blick auf die Realität zu werfen und diese gleichzeitig, oft mit feinem Humor, zu hinterfragen“, so die Jury bestehend aus Robert Huez, Daniela Strigl und Anton Thuswaldner in ihrer Begündung: „Sie ist bestens vertraut mit den lyrischen Traditionen, die sie aufgreift, umdenkt und weitertreibt. Herrschaftsverhältnisse stehen dabei genauso im Mittelpunkt ihres literarischen Spiels wie die Phrasenhaftigkeit der Sprache des Alltags. Aber das Spiel mit und um Sprache ist keinem Selbstzweck geschuldet, sondern stellt ein probates Mittel der Analyse und Erkenntnis dar, auch vor einem (gesellschafts)politischen und feministisch geprägten Hintergrund.“

Staatspreis geht an Krasznahorkai

Den Österreichischen Staatspreis für europäische Literatur 2021 erhält der ungarische Schriftsteller Laszlo Krasznahorkai. „Einzigartig im Stil, berückend in der Kraft der Bilder, hemmungslos im Finden realer und surrealer Szenen, mit kühler Ironie und scharfem Witz, sind die Romane und Erzählungen von Laszlo Krasznahorkai wohl durchdacht, vollendet geschrieben und klar komponiert“, lautet die Jury-Begründung. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.

Überdies geht der Outstanding Artist Award für Literatur an Lisa Spalt. Und der biennal vergebene Österreichische Staatspreis für Literaturkritik geht 2021 an Stefan Gmünder. „In unserer durch Medien geprägten Welt sind wir bestens informiert und Wissen ist scheinbar mühelos immer und überall auf Knopfdruck abrufbar. Aber wenn wir die Welt kennenlernen wollen, müssen wir uns entweder selber aufmachen oder zur Literatur greifen“, zollte Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer allen Geehrten ihren Respekt.