Taube auf Fenstersims
ORF.at/Georg Hummer
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Tiere

Innsbrucker Taubenschlag in Begutachtung

Der Taubenschlag im Olympischen Dorf in Innsbruck wird derzeit untersucht. Tierschützer befürchten, dass er geschlossen wird und sich die Tauben damit wieder unkontrolliert vermehren können. Die Stadt bestreitet das, eine Verlegung sei aber möglich.

Gut 200 Stadttauben werden derzeit im Taubenschlag im Olympischen Dorf in Innsbruck betreut. Dieser Taubenschlag bietet eine der einzigen Möglichkeiten, die Vermehrung von Tauben zu kontrollieren und damit auch zu verhindern, betonte der VGT (Verein gegen Tierfabriken).

Protest gegen Schließung Taubenschlag
VGT
Der VGT setzt sich gegen eine mögliche Schließung des Taubenschlages ein

Dabei werden die Eier an den Brutstätten der Tauben gegen Gipseier ausgetauscht. Eine Schließung des Taubenschlages hätte für den Stadtteil Olympisches Dorf, und vor allem auch für das dortige Schulzentrum weitreichende Folgen, befürchten Tierschützer. Tauben würden ortsgebunden leben und deshalb immer wieder zurückkehren, vor allem auch, weil sie im Taubenschlag gefüttert werden. Gleichzeitig würde die Vermehrung in der freien Wildbahn steigen.

Keine Schließung vorgesehen

Eine Schließung des Taubenschlages werde es nicht geben, erklärte Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (ÖVP) an. Derzeit werde der Taubenschlag von Expertinnen und Experten untersucht, die Berichte dazu würden in den nächsten Wochen vorliegen. Dann könne beurteilt werden, ob die Nutzung derzeit angemessen sei oder ob der Taubenschlag wegen einer anstehenden Baustelle beim Schulzentrum verlegt werden müsse, so Anzengruber. Eine Schließung stehe allerdings nicht zur Debatte.

Tauben draußen
Public Domain
Tauben zu füttern ist in Innsbruck seit Jahren verboten

Taubenbeauftragter gesucht

Bereits 2015 errichtete die Stadt den Taubenschlag, bis 2019 gab es im Magistrat der Stadt einen Taubenbeauftragten. Diesen Posten möchte Vizebürgermeister Johannes Anzengrunber (ÖVP) wieder ins Leben rufen. Denn der Taubenschlag müsse auch fachgerecht betreut werden. Für einen Taubenbeauftragten hatte sich auch bereits die Liste ALI ausgesprochen.

Dieser Taubenbeauftragte könnte gleichzeitig auch für Ratten und Mäuse in der Stadt zuständig sein. Im Januar 2020 hatte sich der Innsbrucker Gemeinderat in einem Allparteien-Antrag auch für einen zweiten Taubenschlag ausgesprochen, dazu ist derzeit nichts geplant. Die letzte Taubenzählung hätte gezeigt, dass die Zahl der Tauben in Innsbruck leicht gesunken sei, so Anzengruber.