Angesichts der enormen Schneemassen war schon im Winter damit zu rechnen, dass das ein oder andere Hausdach beschädigt sein wird. Nun wird das gesamte Ausmaß der Schäden immer deutlicher – mehr dazu in Schneefall und Schneelast über Durchschnitt. Allein im Lienzer Talboden wurden hunderte Dächer zerstört.
Die Dachdecker kommen mit der Annahme der Aufträge kaum nach. Mehr als 500 liegen allein bei der Lienzer Firma DIG auf, erklärt Firmenchef Markus Tipotsch. Ein Quadratmeter Dach musste rund 500 Kilo an Schneelast aushalten. Dadurch sei es vielen Fällen zu Brüchen von Ziegeln, Welleternit und Glas gekommen. Betroffen seien großteils Firstkappen, so Tipotsch.
Gesamtes Ausmaß der Schäden steht noch nicht fest
Auch die Versicherungen bekommen die große Zahl an Schäden zu spüren. So viele Schadensfälle wie heuer gab es schon lange nicht mehr. Die Hälfte der Kunden melde zerstörte Dächer, Risse oder beschädigte Carports. Dabei sei noch gar nicht ganz Osttirol schneefrei, gab der Sprecher der Versicherungsagenten, Franz Fasching, zu bedenken.
„Ein Meter Schnee ist ein Monat Arbeit“
Die Auftragsbücher der Dachdecker sind randvoll, doch es gibt kaum Arbeitskräfte, um die vielen Aufträge abzuarbeiten. Schon im Winter war zu erahnen, dass das heurige Frühjahr arbeitsreich wird, sagt Markus Tipotsch: „Die Faustregel bei Dachdeckern lautet: Ein Meter Schnee ist ein Monat Arbeit.“ Dies gelte für die gesamte Dachdecker-Branche, so Tipotsch. Heuer sei man zumindest für die kommenden vier Monate ausgebucht.
Dachdecker Franz Tipotsch
Der Gesamtschaden wird auf weit über eine Million Euro geschätzt. Die Versicherungen versuchen die Schäden möglichst schnell und kulant abzuhandeln, so Franz Fasching.