Roter Käfer
A. Eckelt
A. Eckelt
Chronik

Studie stellt Naturparkarbeit auf neue Basis

Das Management im Naturpark Karwendel soll auf eine neue fachliche Basis gehoben werden. Eine Artenschutzstudie soll die neue Basis darstellen. Das Land Tirol, der Naturpark Karwendel und die Universität Innsbruck präsentierten am Freitag die „Artenschutzstudie Karwendel“.

Insgesamt wurden in der Studie, die 2020 entstand, 341 Arten berücksichtigt. 24 Arten wurden als prioritär für den Naturpark Karwendel eingestuft. Darunter sind prominente Arten wie der Uhu oder der Steinadler, aber auch weniger bekannte wie der Purpurrote Blattkäfer oder Rudolphis Trompetenmoos.

Rudolphs Trompetenmoos
Thomas Kiebecher
Rudolphis Trompetenmoos wurde als prioritär für den Naturpark eingestuft

Arten aus verschiedensten Bereichen

In die Auswahl der Arten und der Schutzmaßnahmen flossen ökologische, ökonomische sowie auch soziale Faktoren ein“, erläutert der Studienautor Leopold Füreder von der Universität Innsbruck.

Der Geschäftsführer des Naturparks sowie Mitautor der Studie, Hermann Sonntag, sagt, die Artenauswahl beinhalte Arten der Wildflüsse, des Bergwaldes, der Felsen- und Gipfelbereiche sowie der Almen und spiegle damit sehr gut die europaweite Bedeutung des Naturparks wider. „Sie ist ein klarer fachlicher Auftrag für unsere Naturschutzarbeit“, so Sonntag weiter.

Präsentation von Studie in freier Natur
Magdalena Haidegger
Die Vorstellung der Studie im Naturpark Karwendel

Auch LHStv Ingrid Felipe (Grüne) sieht in der Studie eine wesentliche Grundlage für die zukünftige Naturschutzarbeit im größten Naturpark Österreichs, „denn nur wer weiß, was im Schutzgebiet passiert, kann zielgerichtet planen und handeln“.

Steinadler im Karwendel
Otto Leiner
Der Steinadler ist Teil der Tierwelt des Karwendels

Totholz soll im Wald bleiben

Als erste Schritte wird die Arbeit in den Gemeinden, bei den Forstbetrieben und bei den Vertretern der Almwirtschaft vorgestellt, um weitere gemeinsame Initiativen, wie das Stehenlassen von Totholz mit der Gemeinde Scharnitz oder mit dem Stift St. Georgenberg zu starten. Unabhängig davon, ist bereits für 2021 eine Ausweitung des grenzüberschreitenden Monitoring für Wildflussarten und eine Totholz-Initiative für Spechte und Eulen geplant.